Im Dezember 1929 wanderte ein Gemeindebürger Halbturns nach Amerika aus. Im Zuge der Abreise kam es auf dem Bahnhof Mönchhof-Halbturn zu einem „Exzess“, der in weiterer Folge von der Gemeinde Halbturn aufgeklärt werden musste. Der Bürgermeister der Gemeinde schrieb am 23. Dezember 1929 an die Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See, nachdem alle Beklagten einvernommen worden waren, folgenden Bericht:
„Der Vorgang war folgender:
Zeisser Ludwig, Landwirtssohn von Halbturn reiste nach Amerika am 3.12.1929 ab und wurde von diesem ein Abschiedsabend veranstaltet, bei welchem die Burschen fast alle dem heurigen Weine ziemlich zugesprochen haben; wie bei solchen Anlässen immer, wird der Abreisende von seinen sämtlichen Kollegen, verwandten und bekannten auf den Bahnhof mit Musik begleitet.
Am Bahnhof angekommen ist angeblich Redl Karl mit dem Koffer und Paketen des Abreisenden in den stehenden Zug eingestiegen, derselbe war auch betrunken und wurde daher vom Kondukteur beanstandet. Als die Zechmeister Franz und Groiß Josef hörten, glaubten sie in ihrem betrunkenen Zustande es geschehe dem Redl Karl seitens des Kondukteurs ein Unrecht und stellten diesbezüglich den Kondukteur zur Rede. Dieser erstattete daraufhin die Anzeige und sämtliche Burschen wurden zur Anzeige gebracht. Das Gemeindeamt hat sich die Überzeugung verschafft, dass jedoch nur die drei Genannten an den Exzess beteiligt waren und beantrag daher nur diese drei einer Bestrafung zuführen zu wollen.“
Unterzeichnet vom Bürgermeister und Oberamtmann
(Gemeindearchiv Halbturn. Korr. 1929: Zl.1491/1929)
Angeblich soll der Kondukteur zu Protokoll gegeben habe: „Der ganze Bahnhof war besoffen, ein Zigeuner war auch dabei.“
Auswanderer-G´schichten vom Heideboden
Auf Brautschau in der Heimat. Mönchhof, 1922
Stefan Hoffmann aus Baratudvar/Mönchhof wandert mit 18 Jahren, wie so viele junge Leute vom Heideboden, im Sommer 1911 nach Amerika aus. Sein Ziel ist die Großstadt St.Paul in Minnesota, damals bereits 215.000 Einwohner (Minneapolis, die Schwesterstadt am anderen Ufer des Mississippi zählte bereits 300.000 Einwohner).
Er findet Arbeit als Zimmermann bei der Eisenbahn (Great Northern Railroad) und lässt sich in der Rice Street-Gegend nieder. Hier wohnen die meisten Auswanderer vom Heideboden. 1917, während des 1. Weltkriegs werden alle Neueinwanderer registriert. Er nennt sich nun “Steve Hoffmann”.
Nach 10 Jahren, man weiß nicht ob ihm das Heimweh packt oder es andere Gründe gibt, beantragt er am 31.10.1921 einen Reisepass. Wenige Monate zuvor hat er die US-Staatsbürgerschaft erhalten.
Dem Reisepass-Ansuchen ist eine Erklärung des US-Konsults in Wien vom 8. März 1922 beigefügt. Der Reisepass des Steve Hoffman gelte nun auch für seine Frau Anna Hoffman, geb. am 17.04.1902 in Baratudvar, Austria. Die Heiratsurkunde vom 14.02.1922 wurde von der Gemeindevorstehung Mönchhof dem Konsulat in Wien übermittelt.
Es scheint als ob sich der Heimat-Besucher aus der neuen Welt Hals über Kopf verliebt hatte. Im armen, inflationsgeplagten Nachkriegs-Österreich machten US-Dollars jeden Amerikaner zum „reichen Bräutigam aus Amerika“. Die Familiensaga berichtet dass sich Steve Hoffman und Anna Hafner zuvor nicht gekannt haben. Ist auch plausibel, Anna Hafner war ja bei der Auswanderung von Stefan Hoffmann erst 9 Jahre alt! Es gab eine Doppelhochzeit in Mönchhof, Annas ältere Schwester Adelheid heiratete am gleichen Tag. Die Emigration fiel Anna Hoffman-Hafner nicht sonderlich schwer, weil eine andere Schwester, Magdalena, bereits 1912 nach St.Paul, Minnesota gezogen war.
Einige Wochen nach der Hochzeit reist das junge Paar über Bremen nach Amerika. Am 7. April 1922 kommt ihr Schiff, die S.S. America, in New York an. Beide werden nun als US-Staatsbürger geführt, die Einwanderungsprozedur in Ellis Island bleibt ihnen erspart.
Kinder haben Steve und Anna Hoffman keine. Er ist nach wie vor bei der Eisenbahn, der Great Northern Railroad, beschäftigt, bereits als „car inspector“.
Während des 2. Weltkriegs, 1942, wird Steve Hoffman nochmals registriert. Er gibt „Mönchhof“ als Geburtsort an, ist umgezogen, wohnt aber nach wie vor im Stadtteil West St.Paul. Sogar sein Gewicht wird registriert: stattliche 220 Pfund. Steve Hoffman stirbt 1947 bei einem Eisenbahnunglück. Die Witwe kommt in den 1960igern mehrmals zu Besuch nach Mönchhof. Ihr amerikanisierter Kleidungstil und ihre großstädtische Anmutung ist noch heute in Erinnerung. Anna Hoffman-Hafner stirbt im November 1978 in St.Paul, Minnesota.
Es scheint als ob sich der Heimat-Besucher aus der neuen Welt Hals über Kopf verliebt hatte. Im armen, inflationsgeplagten Nachkriegs-Österreich machten US-Dollars jeden Amerikaner zum „reichen Bräutigam aus Amerika“. Die Familiensaga berichtet dass sich Steve Hoffman und Anna Hafner zuvor nicht gekannt haben. Ist auch plausibel, Anna Hafner war ja bei der Auswanderung von Stefan Hoffmann erst 9 Jahre alt! Es gab eine Doppelhochzeit in Mönchhof, Annas ältere Schwester Adelheid heiratete am gleichen Tag. Die Emigration fiel Anna Hoffman-Hafner nicht sonderlich schwer, weil ihre Schwester Magdalena bereits 1912 nach St.Paul, Minnesota gezogen war.
Einige Wochen nach der Hochzeit reist das junge Paar über Bremen nach Amerika. Am 7. April 1922 kommt ihr Schiff, die S.S. America, in New York an. Beide werden nun als US-Staatsbürger geführt, die Einwanderungsprozedur in Ellis Island bleibt ihnen erspart.
Kinder haben Steve und Anna Hoffman keine. Er ist nach wie vor bei der Eisenbahn, der Great Northern Railroad, beschäftigt, bereits als „car inspector“.
Während des 2. Weltkriegs, 1942, wird Steve Hoffman nochmals registriert. Er gibt „Mönchhof“ als Geburtsort an, ist umgezogen, wohnt aber nach wie vor im Stadtteil West St.Paul. Sogar sein Gewicht wird registriert: stattliche 220 Pfund. Steve Hoffman stirbt 1947 bei einem Eisenbahnunglück. Die Witwe kommt in den 1960igern mehrmals zu Besuch nach Mönchhof. Ihr amerikanisierter Kleidungstil und ihre großstädtische Anmutung ist noch heute in Erinnerung. Anna Hoffman-Hafner stirbt im November 1978 in St.Paul, Minnesota.
Es scheint als ob sich der Heimat-Besucher aus der neuen Welt Hals über Kopf verliebt hatte. Im armen, inflationsgeplagten Nachkriegs-Österreich machten US-Dollars jeden Amerikaner zum „reichen Bräutigam aus Amerika“. Die Familiensaga berichtet dass sich Steve Hoffman und Anna Hafner zuvor nicht gekannt haben. Ist auch plausibel, Anna Hafner war ja bei der Auswanderung von Stefan Hoffmann erst 9 Jahre alt! Es gab eine Doppelhochzeit in Mönchhof, Annas ältere Schwester Adelheid heiratete am gleichen Tag. Die Emigration fiel Anna Hoffman-Hafner nicht sonderlich schwer, weil ihre Schwester Magdalena bereits 1912 nach St.Paul, Minnesota gezogen war.
Einige Wochen nach der Hochzeit reist das junge Paar über Bremen nach Amerika. Am 7. April 1922 kommt ihr Schiff, die S.S. America, in New York an. Beide werden nun als US-Staatsbürger geführt, die Einwanderungsprozedur in Ellis Island bleibt ihnen erspart.
Kinder haben Steve und Anna Hoffman keine. Er ist nach wie vor bei der Eisenbahn, der Great Northern Railroad, beschäftigt, bereits als „car inspector“.
Während des 2. Weltkriegs, 1942, wird Steve Hoffman nochmals registriert. Er gibt „Mönchhof“ als Geburtsort an, ist umgezogen, wohnt aber nach wie vor im Stadtteil West St.Paul. Sogar sein Gewicht wird registriert: stattliche 220 Pfund. Steve Hoffman stirbt 1947 bei einem Eisenbahnunglück. Die Witwe kommt in den 1960igern mehrmals zu Besuch nach Mönchhof. Ihr amerikanisierter Kleidungstil und ihre großstädtische Anmutung ist noch heute in Erinnerung. Anna Hoffman-Hafner stirbt im November 1978 in St.Paul, Minnesota.
BREMER PASSAGIERLISTEN
Datum der Abfahrt: 28 März 1922
Archiv Ident.Nr.: AIII15-28.03.1922
Abfahrtshafen:Bremen
Ankunftshafen:New York
III. Klasse 13 Hoffmann Steve m 28 verh St.Paul USA MN Zimmermann Geselle
St. Paul MN
III. Klasse 14 Hoffmann Anna w 20 verh St.Paul USA MN St. Paul MN