Der Weinbau braucht unter anderem Innovationen und Risikobereitschaft, um im nationalen und internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Zudem erfordert es, dass Pioniere sich Herausforderungen stellen. Einer dieser Pioniere war der Winzer Julius Hafner aus Mönchhof.
In der Landwirtschaftskammer, Abteilung Weinbau, notierte man 1971:

Eiswein

Julius Hafner mit seinem 1. Eiswein Jahrgang 1971.

„Herr Hafner aus Mönchhof hat es zuwege gebracht, am 22. und 23. November bei -8° C die erste echte bgld. Eisweinernte einzubringen. Die Maische hatte in der Presse noch -6° und in den Trestern lagen nachher die Eisstücke. Endergebnis 2.500 Liter mit 32° KMW. Herr Bgmst. Peck aus Andau wollte auch, ihm haben alles vorher die Rehe abgefressen und bei Herrn Leeb H. in Winden haben das vorher die Krametzvögel (Wacholder­drosseln) besorgt.“
Ein Jahr später hieß es dann:
„Anfang Dezember 1972: Der Hafner Julius aus Mönchhof hat noch 2 Joch Traminer hängen, er will unbedingt einen Eiswein erzeugen. Bisher hatte es aber nur -4° C als niedrigste Temperatur.
Jänner 1973: Herr Hafner hat am 5.1. seine Traminer geerntet, aber nicht als Eiswein. Der wäre am 22.12. bei -8° möglich gewesen, nur damals hat er keine Zeit gehabt. Die Gradation von großteils 31,5° ist aber beachtlich – 1200 Liter. Die Krametzvögel haben den Weingarten entdeckt und haben mind. die Hälfte weggefressen. Um das Risiko zu verkleinern, wurde am 7.Dez. ein Teil der 2 Joch als BA mit 26° und 2000 l. abgeerntet. Der Verlust durch Bodentrauben und Schadvögel war diesmal beträchtlich.
(Aus: Stainer Heinz: Weinerlebnis, 30 Jahre Burgenländischer Weinbau, Eisenstadt oj. S.71)