Am 21. September 1941 wurden die noch in Halbturn verbliebenen Roma ins Lager Lackenbach eingewiesen. Für die Familie Ujvari war die Einweisung unverständlich, da sie zuvor einem „redlichen“ Erwerb nachgegangen war. Sie fühlte sich ungerecht behandelt, glaubte, dass es sich bei ihrer Verhaftung um ein Missverständnis handle, und bat die Gemeindeverantwortlichen um Hilfe.
In einem Brief aus dem Lager Lackenbach an das Gemeindeamt Halbturn heißt es: „Ich (Wir) sind am 21.8. nach Lackenbach eingeliefert worden und wir haben keinen Bürgermeister auch keinen Amtmann gesehen und nicht gesprochen. Ich glaube wir haben uns das nicht verdient, wo wir ja immer bei der Arbeit gewesen sind und 6 Jahre in der Gemeinde gedient haben. Wir haben keine Schulden und uns sonst nichts zukommen lassen. Ich möchte sie freundlich ersuchen, dass sie uns wieder in die Gemeinde zurück verlangen möchten, denn das steht nur der Gemeinde und dem Bürgermeister zu. Wenn sie uns helfen könnten uns vom Lager heraus zu bringen, so bitte ich sie noch einmal uns zu helfen, wenn es möglich ist. Ich bitte Herrn Bürgermeister und den Amtmann, wenn sie uns den Auslieferungsschein und alles besorgen möchten und uns gleich zusenden. Und seien sie so gut und geben sie auf unsere Sachen acht, die wir verlassen haben. Ich bitte sie noch einmal, erfüllen sie unseren Wunsch, wie wir verlangt haben. Es grüßt sie die Familie Ujvari, Halbturn. Heil Hitler.“ (Gemeindearchiv Halbturn, Korr. 1941, o. Z.)
Die Hoffnung, dass ihnen die Gemeinde helfe und sie danach in ihrer Heimatgemeinde wieder ein Leben wie vor dem Abtransport führen könnten, erfüllte sich nicht. Der Bürgermeister notierte auf dem Brief den Vermerk „unbeantwortet lassen“. Niemand aus der Familie überlebte die NS-Zeit.
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