Das Kriegsgefangenenlager Frauenkirchen/Boldogasszony, in dem bis zu 30.000 Gefangene interniert waren, dürfte bereits Anfang November 1918 nicht mehr unter der Kontrolle des Militärs gewesen sein. Das verwaiste Lager stellte für die umliegende Bevölkerung einen großen Wert dar. Es kam zu Plünderungen von noch vorhandenen Vorräten, von Baumaterialien oder anderen verwertbaren Werkstoffen und Werkzeugen. Die anarchischen Zustände konnten nur mit Waffengewalt und durch die Nationalgarde bekämpft werden.

Relikte

Die Relikte des ehemaligen Lagers

So berichtete die Zeitung „Grenzpost“ am 17. Jänner 1919: „In dem Gefangenenlager sowie in der Gemeinde selbst wurde in der letzten Zeit geplündert. An den Plünderungen nahmen außer dem gewöhnlichen arbeitsscheuen Gesindel auch einige hiesige Bürgersleute, Landwirte aus der Umgebung teil. Besonders die Hehler bestanden aus obigen Elementen. Das mit dem Panzerzug herbeigebrachte Militär hat nun die Ordnung wiederhergestellt.“ (Grenzpost am 17.1.1919. S.4)