Nach den Schüssen in Schattendorf, die zwei Tote forderten, kommt es unmittelbar danach, und insbesondere nach den Freisprüchen in Wien, zu Tumulten und bürgerkriegsähnlichen Kämpfen. Wie verhielt sich die Bevölkerung im Burgenland nach den Vorfällen?
Das Polizeikommissariat in Eisenstadt berichtet am 7. Februar 1927 an die burgenländische Landesregierung:
„Die Schattendorfer Vorfälle, haben in der friedlichen Bevölkerung Entrüstung und Sorge ausgelöst. Allerorts wird der dringende Wunsch nach Abbau und durchgreifender Entwaffnung aller Wehrverbände gefordert. Vielfach werden auch Stimmen dahin laut, dass die radikale Verhetzung der an sich friedlichen burgenländischen Bevölkerung von auswärts, von Wien besorgt werde. Allgemein ist man der Ansicht, die Verpolitisierung von allem und jedem erschlage die Wirtschaft. […] Es ist eine allgemeine Gereiztheit bei beiden Parteien wahrzunehmen, weshalb bis auf weiteres ein Versammlungsverbot erlassen und die Sperrstunde in den öffentlichen Lokalen für 21 Uhr festgesetzt worden. […]“
(Burgenländisches Landesarchiv. Vorfallenheitsberichte. 1927. Zl.357/8)
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