Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es im Burgenland häufig zu Diphtherieerkrankungen. Helfen konnten Ärzte wenig, sodass die erkrankten Kinder zumeist starben. Der evangelische Pfarrer von Kobersdorf berichtet über die Epidemie in der Region 1895:
„In Petersdorf brach unterdessen, wie früher in Kobersdorf, die schon erwähnte verheerende Landplage aus; in den letzten Monaten des Jahres 1895 aber wütheten [sic!] auch dort Diphteritis und Croup (Bronchitis) so entsetzlich, daß von 65 kranken evangelischen Kindern 12, meistens Schüler starben. Auch dort musste die Schule gerade im Dezember, und selbst über das Weihnachtsfest hinaus, gesperrt werden. Das Unglücksjahr 1895 hatte also nach seinem heillosen Anfange in Kobersdorf, ebenso entsetzlich geendet in Ober-Petersdorf, nach der freudigen, erst noch wieder eine schmerzliche Heimsuchung: wie wenn es doch nur ein Unglücksjahr sein sollte. Äußerlich war es dem auch so!
(Pieler Matthias: Bericht über das Heimsuchungsjahr 1895 in der evangelischen Gemeinde Kabold/Kobersdorf, Ungarn. o.O. 1896. S. 18)
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