Dr. Wilhelm Tauscher, seit 1911 Mitglied der Wiener Burschenschaft Teutonia, ließ sich 1924 als Tierarzt in Zurndorf nieder. 1932 siedelte sich ein zweiter Tierarzt, Dr. Mähling von der Wiener Burschenschaft Germania, in Zurndorf an. Nachdem dieser von der Gemeindeverwaltung Zurndorf den Vieh- und Fleischbeschau übertragen bekommen hatte, fühlte sich Dr. Tauscher finanziell bedroht. Dr. Tauscher beleidigte in weiterer Folge Dr. Mähling, um ihn zu einem Duell zu bewegen. Dieser reagierte jedoch nicht darauf und forderte keine Genugtuung. Erst als sich Dr. Tauscher an die Germania in Wien wandte, stimmte Dr. Mählich dem Duell, das dann am 25. Februar 1933 in Wien stattfand, widerwillig zu.
In den Teutonen-Mitteilungen vom März 1955 hieß es dazu:
„Schon im Dezember 1932 sollte die Sache mit den Waffen ausgetragen werden. Es waren leichte Bedingungen, 8er Klingen, Kettelhandschuh, Puls- und Unterarmschutz, Halsschutz und Bauchschutz vereinbart worden. […] „Im 37sten Gang ereignete sich das Unglück. Dr. Tauscher ging seinen Gegner heftig an, beide schlugen zur gleichen Zeit eine Doppelterz. Die ersten Hiebe gingen auf die Klingen. Während Dr. Tauscher zur zweiten Terz aufzog und mit dem Arm und der Klinge in der Höhe war, traf ihn sein Gegner, der rascher war, unpariert auf die Brust.“
Dr. Tauscher erlag wenige Tage später seinen schweren Verletzungen. Dr. Mähling wurde im Januar 1934 wegen „Vergehens gegen die Sicherheit des Lebens“ zu drei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt und musste schließlich die Germania verlassen. Ob er weiterhin die Stelle des Tierarztes in Zurndorf ausübte, ist bis dato unbekannt.
(http://www.studentengeschichte.at/06_Publikationen/acta/2005_01_151.pdf)
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