Adrian Gangl, Landwirt und Hausbesitzer aus Weiden am See, verfasst am 15. Jänner 1665 sein Testament. Dieses gibt Aufschluss über seinen Besitz und die wohl damals übliche Erbschaftsaufteilung.
„Lezter Will undt Verlassenschaft Adriani Gangel von Weiden
In Nambens der allerheilligsten 3falltikeidt Gottes Vatters Sohns undt Heilligen Geistes Amen
Ich Adrian Gangel habe ich zu Herzen undt Gemüdt gefirt, den Menschen ein mall zu sterben die Stundt aber verborgen, wann mich Gott von diser Welt abvodert. Nach Catholischen Brauch zu begraben, zu der Heilligen Treifaltikeit, damit aber das wegen meines geringen hinderlassenen Güetl, kein Zank oder Unwillen geschehe, so bitte ich meine gnedige Obrigkeit daß hochwirtige Thum Capitl in Raab meinen lezten Willen zu Confirmiren undt zu bestetigen.
Erstlich zu diesem Gotshaus zehn Gulden. meiner Obrigkeit zehn ungerische Taller, aus Maria Loretho zu unser Frauen Aldar 4 Kerzen & 5 fl aus Pruk den Capuciner finf Gulden.
Idem Meiner Haus Wirdtin Barbara undt den 4 Senn undt das Jungere der Techter verschaff ich die Heuser sambt allen Überlandt Akern so wull die Weingarten undt daß Viech. Mitt disen Mittl wen sie in ihren Wittib Standt verbleibt: heyrath sie ander, so sollen die Kinder alles zu sich nemben undt tausendt Gulden ihr ehrlegen. Die Paderin undt daß Stupacherisch Mensch in Neusidl sollen an disen nichts zu zuschXX in geringsten nichts.
Idem waß in der Peraitschaft ist, wirdt ein iedes Kindt gesezt werden.
Erstlich den Michel Gangel verschaffe ich in Par Geldt siebenhundert Gulden undt die guldene Candl.
Item dem Walthauser sechshundert Gulden und zwen Becher mitt 22 Lott.
Item den Georg Gangl in Wien tausendt Gulden, mehr den grossen Becher mitt den Mandl auf das Deckl mehr ein Becher mitt 22 Lott.
Den Andreas Gangel siebenhundert fl mehr zween Becher einer mittLie 18 Lott der ander 13 Lott.
Der Lisl auch siebenhundert Gulden, ein silbernen Giertl mit ein Pfundt 17 lott, mer ein Becherl mit 9 ½ Lott.
Idem der Paderin in Neisidl hundert fl. oder landts gerecht.
Den Stupacherischen Menschen Barbara siebenzig Gulden ein silbernes Schalel und ein Rockh von Türkischen Moheir.
Hiemit beschlies ich meinen letzten Willen bitt umb Gottes willen, als daß Hochwirtiges Thum Capitl in Raab meinen letzten Willen zu confirmiern undt bestetigen. Zu merere Zeigens hab ich mitt meiner eigenen Handt geschriben undterfertigt […].
15 Januari 1665“
(Sammlung Roman Kriszt, Deutsch Jahrndorf)
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