Am 25. Juli 1934 versuchten die seit Juni 1933 verbotenen österreichischen Nationalsozialisten durch einen Putsch gegen die Regierung Dollfuß an die Macht zu kommen. Die Putschisten drangen in Wien in die Senderäume der RAVAG und in das Bundeskanzleramt ein. Gleichzeitig begann der Aufstand der Nationalsozialisten auch in einigen Teilen Oberösterreichs, der Steiermark und Kärntens. Die mehrtägigen Kämpfe forderten auf Regierungsseite 107 Todesopfer. Eines davon war der Mönchhofer Soldat Johann Mutz. Sein Begräbnis wurde zu einer „Systemkundgebung“.
Die katholische und regimefreundliche Monatszeitung „Der Pfarrbote“ berichtet 1934 darüber: „Mönchhof: Begräbnis des gefallenen Soldaten”
JuliputschAn der Niederschlagung der Julirevolte beteiligte sich auch das Militär. Leider hat es auch blutige Opfer bringen müssen. Unter den gefallenen Soldaten war auch ein Sohn unserer Gemeinde: Johann Mutz. Schon in den Kämpfen der Februarrevolte hat er sich durch seine Tapferkeit ausgezeichnet, indem er durch sein entschlossenes, heldenhaftes Eingreifen seinen Oberleutnant das Leben rettete. Diesmal aber ist er im Kampf bei Leoben als Held der Pflicht gefallen. Seine Leiche wurde nach Hause geführt und hierorts begraben. Das Begräbnis gestaltete sich zu einer Waffenkundgebung des ganzen Bezirkes. Vertreter der Bezirksbehörden, der Garnison Neusiedl am See, der Wehrverbände, der Kriegervereine, der Jugendvereine, der Feuerwehren und viele andere sowie die Ortsbevölkerung und eine große Menge Volkes aus den Bezirken beteiligten sich daran. Die feierliche Einsegnung nahm der greise Ortspfarrer Verwalter P. Adalbert Winkler vor, der beim Grabe eine herzergreifende Ansprache hielt. Es sprachen dann noch Worte des Dankes und der Anerkennung Landeshauptmann Ing. Sylvester, Oberleutnant Jaworsty, dem der Tote in den Februarkämpfen das Leben rettete, Vertreter der Bezirkshauptmannschaft, der Wehrverbände, der katholischen Jugendvereine, der Vaterländischen Front, die auch einen Kranz des toten Helden niederlegten. Gedenken wir seiner im Gebet, damit der Herr ihm die Krone des ewigen Lebens gebe. Er ruhe in Frieden.“ (Pfarrbote 1934 Nr. 8 S. 7)