In einigen burgenländischen Dörfern ging die Einwohnerzahl, die im 19. Jahrhundert zumeist massiv anstieg, während der Auswanderungswelle zurück. Die Schuld sah man vielfach im Kapitalmangel und der Verschuldung, wie die Zeitung „Radikal“ berichtete:
„Die Volkszählung in Dörfl ist beendet und ergab im ganzen [sic!] 758 Einwohner, im Jahr 1900 sind es noch 996 Inwohner gewesen. Geht es noch einige Jahrzehnte so fort, wird diese schöne Gemeinde im Rabnitztal bald leer dastehen, denn wie seit einigen Jahren hier die Auswanderungswut grassiert, ist nicht zu beschreiben. Ganze Familien wandern von Jahr zu Jahr hinüber ins Dollarland, von denen nur wenige zurückkehren. Anstatt einem Mitbürger mit einigen hundert Kronen zu helfen, tragen sie ihr Geld in die Sparkasse zu 3 ½ Prozent. Der arme Teufel ist dann gezwungen zum Wucherer zu gehen, der zwar nicht mehr als 8 Prozent nimmt, aber unter verschiedenen Titeln 120 Prozent einheimst. Dass dann der arme Teufel seinen Verpflichtungen nicht nachkommen kann, ist nicht zu verwundern. Dies ist der Grund der Auswanderung in dieser Gemeinde.“ (Radikal, vom 5. Feber 1911. S. 4)
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