1897 wurde die Neusiedler Seebahn zwischen Parndorf und Celldömölk feierlich eröffnet. Die Annehmlichkeiten ließen anfangs noch zu wünschen übrig. So klagte die Eisenstädter Zeitung am 17. Dezember 1899 über die Zustände in den Bahnhöfen von Eisenstadt und Wulkaprodersdorf:

bahnhof

Die Bahnstation Wulkaprodersdorf vor 1933. (Quelle: Burgenländisches Landesarchiv)

„Und ist es nicht eine unerhörte Schlamperei, wenn eine bodenlose Gewissenlosigkeit, wenn zur jetzigen Jahreszeit der Zug um ¾ 7 in die hiesige Station (Eisenstadt) einfährt und kein einziger Waggon beleuchtet, kein einziger Waggon geheizt ist? Klingt es nicht wie Ironie, wenn die Passagiere halb erstarrt in Vulkapordány (ungarischer Name von Wulkaprodersdorf) und dort den Anschluss nach Wien im eiskalten Wartezimmer abwarten müssen? Wird dem Herrn Stationschef aus dem Grunde Holz und Kohle von seiner Direktion zugewiesen, damit die Wartesäle nicht geheizt werden? Das reisende Publikum wird oft genug aus den geringfügigsten Anlässen von den hochmögenden Herrn Unterbeamten und Oberkondukteuren mit der wichtigsten Amtsmiene angeschnauzt. […]”
(Quelle: Zwickl Ludwig; GySEV die Raaberbahn. Brücke zwischen Ost und West. Korneuburg 2011, S.51)