Nach der Niederschlagung des Ungarischen Volksaufstandes 1956 begann man mit dem Wiederaufbau des Eisernen Vorhangs. Neben Stacheldrahtverbauungen und Wachtürmen wurde auch ein Minengürtel aufgebaut. Die burgenländisch-ungarische Grenze stellte in der Folgezeit eine der gefährlichsten der Welt dar. Zahlreiche Flüchtende kamen bei Grenzzwischenfällen ums Leben. Auch an den offiziellen Grenzübergängen kam es immer wieder zu Zwischenfällen. Wie beispielsweise in Klingenbach im August 1978:
Zollamt„Mit Schüssen aus ihrem Maschinengewehr stoppten ungarische Grenzwächter beim Zollamt Sopron-Klingenbach die Flucht eines ostdeutschen Ehepaares nach Österreich. […] Der Ostdeutsche Eberhard R. und seine Frau versuchten Samstag früh, während zahlreiche Reisende auf ihre Abfertigung warteten, mit ihrem Auto, das durch ein westdeutsches Kennzeichen getarnt war, über die Grenze zu kommen. Mit den Schüssen vereitelten die ungarischen Grenzer den Fluchtversuch.
Als die Schüsse gegen das Auto peitschten brach unter den zahlreichen Wartenden eine Panik aus. Danach lag Maria Z. aus Wulkaprodersdorf blutend auf dem Boden. Die Frau wollte mit ihrem Sohn Paul, dessen Frau Janka und seiner Schwägerin zu einem Verwandtenbesuch nach Ungarn fahren. Die Verletzte – sie erlitt einen Beinbruch und Kopfverletzungen – wurde im Ödenburger Spital versorgt und dann nach Hause und ins Spital gebracht.“
(BF: 9.8.1978)