Otto Abeles war Publizist, Zionist sowie Mitbegründer der zionistischen Tageszeitung „Wiener Morgenzeitung”. Als Redakteur bereiste er des Öfteren die burgenländischen Judengemeinden und beschrieb diese in seinen „Reisebriefen“. Dabei traten auch kritische Töne und seine zionistische Gesinnung zu Tage:
„Die Mattersdorfer Juden sind fleißig, erwerbstüchtig, leben mit den christlichen Nachbarn im besten Einvernehmen: Könnten sie ihren Kindern und denen ihrer Armen nicht so viel Licht, Lust und Reinlichkeit gönnen, wie die Bauern den ihrigen? Die Mattersdorfer Juden sind nicht unbemittelt: Könnten sie nicht jeden sanitären Fortschritt mitmachen, die Heranwachsenden körperlich regenerieren, müßten nicht diese – vor allem diese -Opfer für den Aufbau von Erez Israel bringen? Wäre es nicht an der Zeit, daß im Sinne des Wortes und im übertragenen Sinne – endlich, endlich auch in den?“
(Reisebriefe von Otto Abeles In: „Wiener Morgenzeitung“ Nr. 2857 vom 12. 2. 1927. S. 4)
Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in den Niederlanden wurde Otto Abeles verhaftet und in das KZ Westerbork und später in das KZ Bergen-Belsen deportiert. Er stirbt kurz nach der Befreiung an Flecktyphus.
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