Dem griechischen Philosophen Sokrates wird nachgesagt, dass er sich um 400 v. Chr. über die Jugend beschwert hat. Sie hätte seiner Meinung nach keine Manieren, keinen Respekt und würde in der Gesellschaft schwadronieren. Auch von den jungen Mädchen aus Jois wurde 1918 so manches berichtet:
„Die Verrohung und Verdorbenheit der Jugend in Jois, besonders der Mädchen, nimmt von Tag zu Tag zu. Ganze Nächte hindurch wird getanzt, viele sagen zu Hause, sie gingen Kukuruz rebeln, damit sie dann halbe Nacht ihren Vergnügungen huldigen können. Putzsucht findet man nirgends in solchem Ausmass, wie da. Ja das schwache Geschlecht vergisst sich schon so weit, dass sie die Fenster der Bewohner von Jois bei Nacht mit Kuhmist anstreichen. Die Frage ist, wo sind die Eltern, die ihre Mädchen halbe Nacht herumschwärmen lassen? Zum Lob sei gesagt, brav verhalten sich die männliche Jugend, die sich musterhaft verhält – mit einigen Ausnahmen. Nun möchten die Eltern ein bisschen Ernst anwenden, damit diese Verderbtheit des schwachen Geschlechtes nicht noch tiefere Wurzel fasst. Der Ruf der hiesigen Tanzkränzchen bei so trauriger Zeit ist ohnehin schon weit und breit verbreitet.“
(Grenzpost, 9. Oktober 1918. S. 2)
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