Mit der Angliederung des Burgenlandes an Österreich gewann der Neusiedler See für die Wiener Bevölkerung als Naherholungsraum zunehmend an Bedeutung. Das sogenannte „Meer der Wiener“ sollte möglichst rasch verkehrsmäßig erschlossen werden. Ein sehr gewagtes, jedoch nie verwirklichtes Projekt plante die Österreichische Flugbahn A.G. in den Jahren 1927 bis 1929.
Die „Neue Eisenstädter Zeitung“ berichtete darüber:
„Die Schwebebahn Wien-Eisenstadt. Das Bundesministerium für Handel und Verkehr hat den Herren Hermann Zehetmayer und Karl Schwier in Wien die Bewilligung zu technischen Vorarbeiten für eine Hängebahn mit Luftschraubenantrieb von Wien über Eisenstadt zu einem geeigneten Punkte östlich des Neusiedlersees erteilt.
Das Projekt ist bis ins Detail fertig, deutsche Konstrukteure werden es nunmehr in technische Pläne umarbeiten und ein generelles technisches Projekt anfertigen. Diese Arbeiten dürften längstens im März begonnen werden und im Sommer fertig sein. Dann wird an die Ausarbeitung des technischen Detailprojektes geschritten, die Haltestellen werden festgelegt, der Kostenaufwand wird bestimmt.
Diese Vorarbeiten, die zu jedem Bahnbau nötig sind und äußerst präzise ausgeführt werden müssen, dürften ungefähr 300.000 S. verschlingen.
Mit dem Bau der Schwebebahn wird voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres begonnen werden, ein genauer Termin läßt sich heute noch nicht bestimmen. Der Zug soll 100 Personen auf einmal befördern. Güterverkehr ist heute noch nicht vorgesehen, höchstens ein Schnellpacketverkehr im Tage. Wir denken an eineinhalb Minutenverkehr. Mit 360 Kilometer-Stundengeschwindigkeit wird man in 30 Minuten von Wien bis an den Neusiedler See gelangen können. Ein den Wienern heute noch völlig unbekanntes Gebiet von fast vierhundert Quadratkilometern wird so dem Verkehr erschlossen werden und das schöne Land um den Neusiedlersee zum Vorgarten Wiens. […]“
(Neue Eisenstädter Zeitung, 29. Jänner 1928. S .2) (Danke für den Hinweis an Brigitte Krizsanits; www.textprojekt.at)
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