Josef Kurcz, geboren am 21. Mai 1884 in Prostrum, erhielt am 23. Jänner 1923 von der Bezirkshauptmannschaft Güssing einen österreichischen Pass ausgestellt und wanderte in die USA aus, wo er sich in New York City niederließ. 1931 kehrte er nach Postrum zurück und es wurde ihm, nach einem Antrag, ein neuer österreichischer Pass ausgestellt. Diesen musste er nach zwei Jahren bei der Bezirksbehörde in Güssing verlängern lassen. Erst jetzt stellten die Behörden fest, dass Josef Kurcz ungarischer Staatsbürger sei, da seine Heimatgemeinde Prostrum/Szentpéterfa 1923 an Ungarn abgetreten worden war. Man forderte nun von diesem den österreichischen Pass zurück. Das ungarische Außenministerium wurde kontaktiert, doch der Pass kam nicht mehr retour. Der österreichischen Gesandtschaft in Budapest wurde vom ungarischen Ministerium des Äußeren in einer Verbalnote vom 30. November 1932 mitgeteilt:
„Bezugnehmend auf die geschätzte Verbalnote vom 8. November 1932 Z. 929/k-1932 beehrt sich das kgl. ung. Ministerium des Äusseren auf Grund anher gerichteter Zuschrift des kgl. ung. Ministerium des Inneren mitzuteilen, dass der laut vorgewiesenem Heimatscheine nach Szentpéterfa zuständige ungarische Staatsangehörige Josef Kurcz protokollarisch erklärt hat, den fraglichen Reisepass trotz eifrigster Nachforschung nicht vorfinden zu können. Er glaubt, dass der Reisepass bereits im Jahre 1931 in Verstoss geraten ist, weil er nicht mehr die Absicht hatte nach Amerika zu fahren und sich daher um denselben nicht weiter kümmerte. Wahrscheinlich haben seine kleinen Kinder den Reisepass wegen der darin befindlichen Photographie zerrissen.“
(BLA. Polizei 1932. 2401-E. Zl. 3191/1932)
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