Die Neugierde, herauszufinden, wer unsere Vorfahren waren bzw. woher sie kamen, gibt es schon lange. Während heute Gentests modern sind, um etwas über die eigene Herkunft zu erfahren, haben sich schon immer die Sprachforscher mit dieser Frage beschäftigt.
Auch der Historiker, Lehrer und Schriftsteller Johann Heinrich Schwicker aus Siebenbürgen beschäftigte sich im 19. Jahrhundert mit dieser Frage und beforschte den Bewohner des Heidebodens, das Gebiet der „Großen Heide“ nördlich des Seewinkels und des Hanságs, das im Norden durch den Wagram der Parndorfer Platte begrenzt wird. Schwicker war nach seinen Untersuchungen der Ansicht, dass die Mehrzahl der deutschen Bewohner des Heidebodens, die „Hoadabauern“ zwischen St. Andrä am Zicksee bis Wieselburg, im Gegensatz zu den Hianzen im Süden, die „bairisch-österreichischen Stammes“ sind, auf Grund ihrer Religion, Sitten, Gebräuche, physischen Beschaffenheit und vor allem auf Grund ihrer Sprache dem „schwäbischen Volksstamme“ angehören. Die Bewohner des Seewinkels, aus den Orten Apetlon, Illmitz, Pamhagen und Wallern, sind seiner Ansicht nach aus dem Allgäu, den Bodenseeorten Lindau, Alt-Ravensburg, Wangen und Isny eingewandert.
So schrieb er 1881 in seinem Buch „Die Deutschen in Ungarn und Siebenbürgen“: „Ihre Sprache selbst hat in der gewöhnlichen Mundart manche Sonderbarkeit. So liebt der „Hadbauer“ die Verwandlung des „rch“ in „ri“, z.B.: „duri“ statt „durch“; gleich den Schwaben überhaupt setzt er im Infinitiv des Verbums statt „en“ überall „a“, also geba, laufa, reda, usw., die Auslassung einzelner Laute (z.B.: „fünfe“ statt „fünf“, „iser“ statt „unser“ oder die Verschmelzung derselben (z.B.: „zaungst“ statt „zwanzig“) sind gleichfalls schwäbische Eigenthümlichkeiten. Auch sonst haben sich alterthümliche Worte im Dialecte der Heidebauern erhalten, so wird das Eheweib oder die „Ehewirthin“ noch hie und da „Kon“ genannt; die Familiennamen haben alle schwäbischen Klang: Hautzinger, Meidlinger, Wurzinger u.s.w. Häufig werden „Spitznamen“ gebraucht.“
(J.H. Schwicker. Die Deutschen in Ungarn und Siebenbürgen. Wien 1881. S. 223)
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