Österreich oder Ungarn? Wohin mit diesem „Streifen Land“? Im August 1921 eskalierte die Situation als österreichische Gendarmen und ungarische Freischärler aufeinandertrafen. Das Tagebuch des Schusters Franz Pinter aus Müllendorf gibt Einblick in die ungewisse Situation im Herbst 1921:
„[…] Im August endlich wurde es bestimmt, dass wir nach Österreich kommen und wir hatten den Namen Burgenland und so marschierten die Österreicher ein. Die Ungarn räumten unser Gebiet schon eine Woche vorher und die Gendarmerie nur 2 Stunden bevor die Österreicher gekommen sind. Den Ungarn passte das nicht, dass hier die Österreicher regieren sollen und arbeiteten immer daran, wie man die Gendarmen wieder rausbringen kann. Die Österreicher, die man nicht grad gern gesehen hatte nämlich wir Arbeiter aber die Bauern, die grossen und Pfarrer und so interessierten sich die Pfarrern und Beamten am allermeisten um die Österreicher wiederum hinaus zu werfen. Und es waren auch Entente Truppenoffiziere hier, die nämlich das Burgenland von den Ungarn übernommen und den Österreichern übergeben hatten und es entstanden in Ungarn dann Banditen natürliche Räuber von kleinen und auch vom großen Stand und war auch vom Fürst Eszterház auch ein Sohn dabei und so gingen die an die Österreicher Gendarmen heran, brennten nieder und den sie erwischten oder hängten in auf und mordeten gegen diese ständlich und so wurde an einen Montag in Rust am 29. August ein Offizier von den Banditen erschossen und es war gleich das ganze Burgenland voll das sie brennen morden und auch alle Männer von hier unter ihre Waffen stellen.“
(Sammlung Fritz Ringhofer, Danke an Mag. Stefan Schinkovits für den Hinweis)
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