Ziegen sind gute Milch- und Fleischlieferanten, äußerst widerstandsfähig und gelten als sehr pflegeleichte und anspruchslose Haustiere, was ihre Nahrung betrifft. Zudem braucht die Ziege im Gegensatz zu einer Kuh für die Unterbringung nicht viel Platz. Besonders in niederschlagsarmen Gebieten war die Ziege, früher auch die „Kuh des kleinen Mannes” genannt, oft die einzige Existenzgrundlage. So auch in Lutzmannsburg, wo sich die Ziegenbesitzer zu einem Verein zusammenschlossen, wie die die Zeitung „Radikal“ 1913 berichtete:
„Am 2. März haben die Ziegenbesitzer von Lutzmannsburg einen Verein gegründet. Nachdem die Milch immer teurer geworden ist, haben jene, die sich Kühe nicht halten können, Ziegen angekauft und trinken Ziegenmilch. Da aber zu den Ziegen bekanntlich auch ein Bock notwendig ist, wurde der Präsident des Vereines. Ludwig Peitl jun. Damit betraut einen solchen anzukaufen. Für den Bock hat nun jeder Ziegenbesitzer nach jeder Gais je 1 Krone in die Vereinskassa einzuzahlen.“
(Radikal, 9.3.1913. S. 2)
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