Der Abbau der Braunkohle im Bergwerk Tauchen im Bezirk Oberwart begann in der Mitte des 19. Jahrhunderts und wurde bereits 1892 wegen Unrentabilität wieder stillgelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Abbau wieder aufgenommen und rund 500 Bergleute bauten in drei Schichten Braunkohle ab. Am 4. Dezember, dem Namenstag der heiligen Barbara, wurde von den Bergleuten zu Ehren ihrer Schutzpatronin eine Feier abgehalten. Nach einer Dankesmesse wurde anschließend ein Festmahl eingenommen. So auch erstmals nach der Wiederaufnahme des Bergwerkes 1945. Das kommunistische Wochenblatt des Burgenlandes berichtete mit politischem Unterton über die Feier:

Bergwerkskapelle in Tauchen beim Besuch des Bundeskanzlers im April 1962

„Am 8. Dezember 1945 wurde in der Gemeinde Tauchen die traditionelle Feier der Schutzpatronin der Bergleute abgehalten. Alle Räumlichkeiten der Gastwirtschaft Hutter waren überfüllt und es herrschte eine lebhafte Unterhaltung, die durch eine gute Musikkapelle besonders gefördert wurde.
Dank den Bemühungen der Werkleute und des Betriebsrates war es möglich, Wein und Bier auszuschenken, außerdem spendete Bezirkshauptmann Dr. Guggenbichler 1500 Stück Zigaretten für die Bergleute, die mit großer Freude in Empfang genommen wurden.
Die Feier wurde vom Betriebsleiter Ingenieur Praptnik eröffnet und ein Schreiben des Bezirkshauptmannes vorgelesen, worin er sein Bedauern ausdrückt, nicht persönlich erscheinen zu können, und als bescheidene Gabe für die Verdienste der Bergleute die Zigaretten sandte. Sodann richtete der Betriebsleiter eine Ansprache an alle Anwesenden, in der er den Arbeitern für ihre Mitarbeit dankte, insbesondere denen, die in den ersten Tagen der Inbetriebnahme an den Aufbauarbeiten der Grube mitgeholfen haben. Ferner ermahnte er alle Bergleute, die noch nicht im Betrieb stehen, zur Mitarbeit an dem großen Aufbauwerk für unsere geliebte Heimat. Sodann sprach ein Vertreter der Gewerkschaft sowie Betriebsobmann Jäger von Tauchen über die Wichtigkeit der Zusammenarbeit aller.
Zum Anschluß sprach der Bezirksleiter der Kommunistischen Partei Oberwart und betonte seine enge Verbundenheit mit den Bergleuten. Er gab seine Überzeugung Ausdruck, daß es trotz den herrschenden Schwierigkeiten gelingen wird, den betrieb wieder hochzubringen, denn der Bergmann sei treu, verläßlich und hart wie ein Granit.
Die Barbarafeier kann als äußerst gut gelungen betrachtet werden und wird allen Teilnehmern noch lange in schöner Erinnerung bleiben.“
(Freies Burgenland vom 21. Dezember 1945. S. 5)