Die Lange Lacke, nordöstlich von Apetlon gelegen, ist die größte salzhaltige Lacke im burgenländischen Seewinkel mit einer einzigartigen Fauna und Flora. Jahrhunderte lang diente das Umfeld der Lacke als Hutweide für die weidenden Nutztiere wie Rinder, Pferde, Schweine usw. Mit der Umstellung von Viehzucht auf Acker- und Weinbau wurde mit der Umwandlung der Hutweiden in Ackerland begonnen. Zu Beginn der 1960er Jahre sollten auch die Hutweideflächen an der Langen Lacke aufgeteilt und umgebrochen werden. Naturschützer nahmen sich der Situation an und konnten dieses Vorhaben verhindern. 1963 wurde der WWF Österreich gegründet und mit den Grundeigentümern ein Pachtvertrag abgeschlossen. Dieser lief 1985 aus und es wurde befürchtet, dass die Naturlandschaft rund um die Lange Lacke verloren gehen könnte. Mit einem Spendenaufruf versuchte man auf die Situation aufmerksam zu machen:
„Das Naturreservat Lange Lacke im burgenländischen Seewinkel ist in ganz Europa wegen seiner einmaligen Tier- und Pflanzenwelt bekannt. Die seit 20 Jahren durch den World Wildlife Fund (WWF) von den Eigentümern (der Urbarialgemeinde Apetlon) gepachteten Hutweiden sind der letzte größere Rest der einst das Landschaftsbild dieser Region bestimmenden Pußta.
Am 30. Juni 1985 läuft der Pachtvertrag aus, eine Verlängerung oder Neuregelung ist nicht in Sicht. Das Naturreservat Lange Lacke steht zwar (wie die Donauauen) unter dem Schutz des Ramsar-Staatsvertrages und ist dem Gesetz nach Landschaftsschutzgebiet, in dem jede Änderung der Bewirtschaftung untersagt ist. Dennoch existieren Bestrebungen, zumindest Teile dieser geschützten Pußtaflächen landwirtschaftlich für Getreide und Weinbau zu nützen. Dies bedeutet: Die Zukunft des Naturreservates Lange Lacke ist ungewiß; im schlimmsten Fall könnten Teile der letzten österreichischen Pußta bereits diesen Herbst unter den Pflug kommen.“ (Sammlung Brettl, Halbturn)
Die Einzigartigkeit der Langen Lacke konnte bewahrt bleiben, indem zunächst die Burgenländische Landesregierung die Hutweideflächen um die Lacke pachtete. 1993 wurde das Gebiet als Teil der Bewahrungszonen in den Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel aufgenommen und heute weiden im Rahmen des Flächenmanagements des Nationalparks rund 300 Rinder rund um die Lange Lacke. Aktuell, Sommer 2022, ist die Lange Lacke ausgetrocknet.