Im Juli 1940 kam es während der Zuteilung von Kriegsgefangenen zu einem Streit zwischen dem Ortsbauernführer in Frauenkirchen und einem Landwirt, der sich benachteiligt sah. Im Zuge der Auseinandersetzung warf der Landwirt dem Bauernführer und anderen Parteigenossen Diebstahl und Bereicherung vor. Daraufhin legte der Ortsbauernführer Beschwerde gegen den Landwirt G. jun. ein und warf diesem ebenso einige unrechtmäßige Aneignungen vor:
Niederschrift vom 31. Juli 1940 in Frauenkirchen „[…] Diese Beschimpfung leistete sich G. jun. vor zahlreichen Kindern und Ortsinsassen und es ist klar, dass wenn nicht sofort und energisch eingegriffen wird, ich bei der Ausübung meiner Tätigkeit als Bauernführer jedwede Autorität verliere. Ich ersuche, dass sich die zu führende Untersuchung auch auf G. sen. erstrecken soll, weil dieser nach dem Umbruch als Treuhändler der ehemaligen Judenfirma Neufeld Leopold in Frauenkirchen eingesetzt war und ist G. Georg B. in Frauenkirchen, Zeuge, dass G. sen. Getreidesäcke mit einem Inhalt von 60 kg als nur 50 kg schwer verkauft hat. Ferner wäre der Verbleib von großen Schoberflaschen und Einrichtungsgegenstände aus dem Haus des Juden Neufeld zu kontrollieren.
Vorgelesen, für richtig befunden und gefertigt: Der Bürgermeister und der Ortsbauernführer.
(Gemeindearchiv Frauenkirchen. Korrespondenz 1940. ohne Zahl)
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