1831 ließ Maria Grundner aus Apetlon ihr Testament aufsetzen. Dabei bekundete sie neben ihrer Gottesfürchtigkeit vor allem auch ihre soziale Gesinnung.
„Im Namen der allerheiligsten Dreyfaltigkeit, Gott des Vaters, des Sohnes, und des heiligen Geistes Amen.
Ich Maria Grundner Mitnachbarin in Appetlohn, übergebe meine arme sündige Seel die o Gott, meinen Schöpfer und Erlöser! meinen Leib aber überlasse ich der Erde, davon er genommen ist.
Nun damit nach meinen zeitl. Hintritt keine Confiission entstehen möchte, habe ich nachfolgendes Testament anordnen und aufrichten wollen, als:
1) Vermache ich für meine arme Seel auf heil. Messen – schreibe fünf Gulden
2) In das Fürst. Spital – schreibe zehn Gulden
3) Titl. Herrn Verwalter- schreibe zehn Gulden
4) Sollen meinem Bruder Georg Sailer – schreibe hundert Gulden – Item soll denselben von meinem Bettgewand 1 Duchend und 1 Bolster gegeben werden.
5) Denen Testaments Zeugen und Notär – schreibe sechs Gulden
6) für die armen Notleidenden im Orte – schreibe fünf Gulden
7) Solle auch mein alltags Leibgewand denen Armen ausgetheit werden.
8) Solle mein übriges Leibgewand und Wäsche unter meine 3 Schwestern, Eva, Maria und Theresia Saillem, getheilt werden.
9) All mein übriges Vermögen solle meinem lieben Ehemann Michael Grundner als Universal Erb zufallen und verbleiben.
Zur wahren Urkunde, habe ich die beruffenen Zeugen ersuchet, diese meine letzte Willensmeynung, eigenhändig zu unterschreiben; und weil ich selbst des Schreibens unkundig bin, habe dem Notär ersuchet, auch meinen Namen beyzusetzen.
So geschehen Appetlohn am 13.7.1831, Maria Grundner“
(Pinter Paul. Aufzeichnungen über die Gemeinde Apetlon, S. 34)
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