Nach einem Landesgesetz müssen Mittelschulen, deren Zahl unter 80 Schülern liegt, ihren Betrieb einstellen. Insbesondere Schulen im Südburgenland betraf diese Maßnahme, sehr zum Missfallen der betroffenen Eltern, die sich mit Unterschriftensammlungen und Protestbriefen zur Wehr setzten. So schrieb eine besorgte Mutter an den Landesschulratspräsidenten im Oktober 2014:
„Die Schule X im Südburgenland soll den Sparmaßnahmen zum Opfer fallen! Es handelt sich um eine kleine Dorfschule mit wenigen Schülern In den Klassen (In der 1. Klasse 11 Schüler) – dies bedeutet Individuelles Lernen und kein Kind bleibt auf der Strecke. Die Lehrer sind äußerst engagiert und arbeiten pädagogisch sehr wertvoll. Die Schüleranzahl sei zu gering, wird uns vom Landesschulrat als Grund der Schließung genannt. Genau das wollten wir aber für unsere Kinder – keine Massenabfertigung und Frust!
Wir Eltern haben uns sehr wohl etwas dabei gedacht, als wir diese Schule mit unserem Kind ausgewählt haben. Es herrscht in der Schule ein Miteinander und es gibt absolut kein Mobbing. Von wie vielen Schulen können sie das behaupten? […]
Warum dürfen solche wertvollen und menschlichen Bildungsstätten nicht bestehen bleiben? Warum soll schon wieder am falschen Platz gespart werden – bei unseren Kindern! Unsere Kinder haben gerade einen Schulwechsel von der VS in die MNS hinter sich – nun sollen sie nochmals in eine ungewisse Zukunft wechseln? Diese Unsicherheit und die Angst in eine unbekannte Schule und neue Umgebung wechseln zu müssen bereitet schlaflose Nächte. Die bestehende Klassengemeinschaft auseinander zu reißen, Schülern Unsicherheit und Angst zu bereiten Ist pädagogisch absolut das Letzte! Es muss das Augenmerk einzig und allein auf die Zufriedenheit der Kinder gelegt werden. Wir Eltern haben eine Aufsichtspflicht zu erfüllen und dafür zu sorgen, dass unsere Kinder den bestmöglichen Bildungsweg gehen können – diesen Weg haben wir mit der Schule eingeschlagen! Die Verantwortung allen Kindern die beste Bildung zu ermöglichen, verfolgen unsere Politiker nicht! Sie stehlen unseren Kindern eine glückliche Kindheit und Individuelle, pädagogisch sehr wertvolle Schulzeit! Wenn wir unsere Söhne und Töchter so vernachlässigen wird die Jugendwohlfahrt eingeschalten – wer schaut unseren Politikern auf die Finger? Wer übernimmt die Verantwortung von bleibenden Schäden bei unseren Kindern?
Die Schule muss erhalten bleiben und darf nicht der Willkür der Politik zum Opfer fallen!
Eine ziemlich zornige Mutter mit absolut keinem Verständnis für dieses Handeln! Ich bitte sie wirklich von ganzem Herzen unseren Kindern zu helfen diese wertvolle Bildungsstätte zu erhalten! (es gibt nicht mehr viele solche Schulen!)
mfg Frau X.“ (Archiv der Bildungsdirektion Burgenland. o.Z,)
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