Schuhe reparieren oder anfertigen zu lassen, wird immer schwieriger. Laut der zuständigen Innung in der Wirtschaftskammer Burgenland gibt es hierzulande nur mehr etwa 20 Schuhmacher-Betriebe, acht davon sind orthopädische Schuhmacher. Das Problem machte sich erstmals Anfang der 1960er Jahre bemerkbar, wie man einem Bericht der BF aus dem Jahre 1961 entnehmen kann:
“12 Gemeinden des Burglandes haben keine Schuhmacher mehr. In anderen Bundesländern, zum Beispiel in Oberösterreich, klagt die Bevölkerung schon seit Jahren, daß sie oft 10, 15 und 20 Kilometer weit bis zum nächsten Meister fahren muß, um sich einen Absatz richten zu lassen. Dabei brauchen gerade die dünnen Bleistiftabsätze der heutigen Damenschuhe sehr oft derartige Dienste. Aich im Burgenland gibt es bereits 12 Gemeinden, die keinen Schuhmacher haben, teilte Innungsmeister Fleck auf der Jahrestagung der burgenländischen Schuhmacher in Eisenstadt am 15. Februar mit. Trotzdem besteht keine Gefahr, daß wir in Zukunft mit verhatschten Absätzen durchs Leben gehen müssen Durch Einstellung von Maschinen ist heute auch ein kleiner Schuhmacherbetrieb ohne fremde Arbeitskraft wesentliche leistungsfähiger als noch vor einigen Jahrzehnten, als alles von der Hand gemacht werden mußte. In Orten, wo es keinen Schuhmacher mehr gibt, beginnen die Meister aus den Nachbargemeinden Übernahmestellen zu errichten, um der Bevölkerung den Weg in die Werkstatt zu ersparen.“ (BF vom 25. Februar 1961, S. 7)
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