Vor 70 Jahren, kurz vor Kriegsende:
In Schützen am Gebirge kommt es nach dem Absturz eines US-amerikanischen Bombers am 13. Februar 1945 zu einem Kriegsverbrechen. Das Flugzeug geriet in Brand und stürzte nächst Schützen am Gebirge ab. Ein Teil der Besatzungsmitglieder sprang mit Fallschirmen aus dem Flugzeug. Männer aus dem örtlichen RAD-Lager, Angehörige des Volkssturmes und einzelne Zivilpersonen nahmen zwei Besatzungsmitglieder gefangen und brachten sie ins RAD-Lager. Kurze Zeit später wurden die beiden Flieger in der Nähe des Bahnhofes erschossen. Tags darauf wurde ein weiterer Flieger entdeckt.
Auszug aus der Anzeige des Sicherheitsdirektors für das Burgenland an die Staatsanwaltschaft Wien am 12.2.1946:
“Um die Mittagszeit des 14. Februar 1945 wurde im Reichsarbeitsdienstlager (RAD- Lager) bekannt, dass ein amerikanischer Flieger am Waldrand des Tiergartens gesichtet worden sei. […] Im RAD- Lager angekommen, standen die vorgesetzten RAD- Führer, Oberstfeldmeister Seidel, Oberfeldmeister Krone, und andere Unterführer im Hof herum. Oberfeldmeister Krone versetzte dem ergriffenen Flieger einen Schlag ins Gesicht. Der Oberstfeldmeister Seidel beschimpfte den Haupttruppführer Hofbauer, weil er den amerikanischen Flieger ins Lager brachte, und sagte dem Sinne nach wie folgt: „Sie sind blöd, bringen da den Flieger her, damit wir noch mehr Arbeit haben, hättet ihr ihn gleich umgelegt.“ Oberstfeldmeister Seidel erteilte dem Haupttruppenführer Hofbauer den Befehl, den eingebrachten Flieger mit den RAD- Vormännern Reisinger und Blauensteiner aus dem Lager zu führen und außerhalb desselben zu erschießen. […] Der Erschossene wurde in den im Wald verlaufenden Panzergraben getragen. Dort haben nun der Haupttruppenführer Hofbauer und die beiden Vormänner Reisinger und Blauensteiner dem Toten einen Ring, die Armbanduhr und die Schuhe abgenommen und für sich behalten. Dieser amerikanische Flieger war ca. 25 Jahre alt, 170 cm groß, braune Haare, soll Navigationsoffizier und im Zivilberuf Ingenieur gewesen sein.”
(Aus: Widerstand und Verfolgung im Burgenland 1934 – 1945; S.415, 1983 Wien)
Nun.. Was ist diesem seidl passiert? Hmmm mm…….Nix! . 🙁