Im frühen 17. Jahrhundert nahm das moderne Kur- und Bäderwesen mit der Nutzung der Sauerwasserquellen von Bad Tatzmannsdorf seinen Anfang. Der Kurgast wurde unter anderen mittels Zeitungsannoncen umworben. So hieß es 1872 in der Neuen Freien Presse:
„Curort Tatzmannsdorf (Tarcsa)
In der Nähe der österreichisch-steirisch-ungarischen Grenze, im Eisenburger Comitate (Ungarn). Von der Eisenbahnstation Steinamanger der Wien-Ofen-Kanizaer-Strecke nur 5 Stunden entfernt. Ausgezeichnete Eisenquelle, bewährtes Frauenbad, von vorzüglicher Wirksamkeit namentlich bei Frauenleiden, Krankheiten der weiblichen Sexual-Organe, Nervenkrankheiten bei Männern und Frauen, chronisch-katarrhalische Leiden der Respirations- und Verdauungsorgane, bei Leiden des Urin-Apparates ec.
Tatzmannsdorf liegt in einem Thale der Ausläufer der norischen Alpen. Frisches gesundes Klima; in unmittelbarer Nähe Fichten- und Birkenwälder; romantische Gegend.
Einrichtung nach modernen Principien, Wandelbahn, Curmusikkapelle, gute Restauration, Kaffeehaus, Schweizereien, Park, Poststation.
Männerbäder mit Dusche-, Brause und allen übrigen Bade-Einrichtungen.
Badbroschüren durch alle Buchhandlungen zu beziehen.
Eröffnung der Saison am 20. Mai.
Die Curverwaltung“
(Neue Freie Presse vom 31.3.1872)