Bei Kriegsbeginn 1914 fehlten entsprechende Planungen und Vorbereitungen für einen längeren Krieg. Durch die Seeblockade der Alliierten traten bei den Mittelmächten immer größere Schwierigkeiten bei der Lebensmittel- und Rohstoffversorgung auf. Um für die Rüstungsindustrie ausreichend Metalle zuführen zu können, musste auf private „Reserven“ zurückgegriffen werden. Wurden zunächst Metallwaren auf freiwilliger Basis gesammelt, so folgte bald die verpflichtende Requirierung von allen entbehrlichen Metallen und Legierungen. Auch die Kirchen hatten ihren Beitrag zu leisten.

Hornstein

Glockenabnahme in Hornstein (Quelle: Heimatarchiv Hornstein, Otto Marold )

Über die Metallsammlung in den Pfarren bei Güssing wird berichtet: „Im August 1916 wurden zwei Glocken der Klosterkirche in Güssing für Kriegszwecke geopfert, außerdem je eine Glocke von Tobaj, Punitz, Urbersdorf, St. Nikolaus und Großmürbisch. Auf Befehl des Diözesanbischofs von Szombathely folgten 1917 14 weitere Glocken. Der Mangel an Metall war so groß, dass am 17. April 1918 ein Teil der Orgelpfeifen, und zwar 14, die aus Blei und Zinn bestanden, requiriert und nach Budapest abgeliefert werden mussten. Am 18. Juni 1918 opferte das Kloster schließlich den am Turm angebrachten Blitzableiter aus Kupfer, der zehn Kilo wog.“