Das Denunziantentum wurde vom deutschen Dichter und Philologen August Heinrich Hoffmann von Fallersleben mit der Aussage „Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant“ beurteilt. Der vielfach anonyme Denunziant wird häufig von persönlichen Motiven wie Rache, Neid, Missgunst angetrieben oder er erhofft sich durch die Denunzierung einen persönlichen Vorteil. Der Beweggrund des Denunzianten vom Zeiselhof (Gutshof bei Deutsch Jahrndorf) während der Zeit des Nationalsozialismus ist nicht bekannt.
„Löbliche Bezirkshauptmannschaft!
Bitte möchte mich mit ein paar Zeilen an Sie wenden. Da hier am Zeiselhof eine gewisse mit Namens N.N. ist mit N.N. verheiratet und hat ein Kind noch ledig bekommen und zwar von einen Juden von einen gewissen N.N. Er ist von Raab in Ungarn. Sie hatte das Kind als Arische Abstammung auf N.N. (ihren Mann) schreiben lassen. […] Sie tut das alles im deutschen Reich verheimlichen. Das beruht alles auf Wahrheit. Den das Kind ist wirklich von einem Juden und sie hat es auf den N.N. (ihren Ehemann) geschoben.
Heil Hitler N.N“ (Aus: BLA BH-ND-I; II, V, 1940 – II-1-100,1940)

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