In der Zwischenkriegszeit waren rund zwei Drittel der Bevölkerung in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt. Die Höfe waren im Durchschnitt nicht größer als zehn Joch. Die burgenländische Landwirtschaft war auch deshalb wenig produktiv, weil das Geld für Mineraldünger, Pflanzenschutzmittel oder neue Maschinen fehlte. Die Agrarpreise reichten nicht aus, die Betriebe kostenneutral zu führen. Die verheerende Folge war eine immense Verschuldung der landwirtschaftlichen Betriebe.
So vermerkte im Juli 1930 der Gendarmerieposten von Illmitz: „ […] Geldnot ist eine grosse unter der Bevölkerung, die Verschuldung der Bauernschaft ist ebenfalls gross, namentlich in Illmitz, wo die dort bestehende Raiffeisenkasse, wegen Aufbrauchung ihres Etats, bereits keine Darlehen mehr geben kann. Hier ist die Ursache auch in den grossen Investitionen, die die Besitzer in ihren Weingärten gemacht haben, zu suchen […].“ (Burgenländisches Landesarchiv, Gendarmerieakten, Juli 1930)
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