Sofort nach der Okkupation Österreichs im März 1938 begann im Burgenland die radikale Politik gegenüber den Roma, vorbereitet durch das Schüren ohnehin vorhandener rassistischer Vorurteile. Es wurde ihnen das Musizieren in der Öffentlichkeit verboten und die Gewerbeberechtigungen zur Ausübung eines Wandergewerbes entzogen. Damit wurden traditionelle und wichtige Einkommensquellen zerstört. Franz Horvath und andere Roma aus Redlschlag beschwerten sich daraufhin am 12. Mai 1938 in einem Brief bei der Reichsregierung in Berlin über die Politik von Landeshauptmann Tobias Portschy:
„Viele Männer aus unseren Zigeunern waren im Weltkrieg und Kämpften fürs Vaterland so gut wie andere doch das hat Dr. Portschy nicht erachtet. Er Spricht und Schreibt den Zigeunern nichts zu geben, keine Arbeit oder sonstige Ansprüche zu zulassen daraus hab ich mich kurz entschlossen die Hohe Reichregierung anzurufen, wir bitten sich rasch weil wir kein fortkommen haben ins Mittel zu legen und zu Ermöglichen das wir eine Arbeit u. das Recht auf Ansprüche u. Unterstützungen erhalten können wir sind Zigeuner in unseren Heimatsort Redlschlag, Bez. Unterwarth Burgenland. Vier Familien mit Kindern und drei Alten Männern mit über Sechzig Jahren die nicht Arbeiten können und Vier Junge Männer die keine Arbeit haben und [… ] insgesamt sind wir dreiundzwanzig Personen ohne Arbeit u. Unterstützung. Leben bloß nur vom Bedeln, wir also vom Arbeitsamt u. von der Fürsorge abgewiesen es sollten diese beiden Ämter beauftragt werden das wir Arbeit und Unterstützung bekommen […]“(Widerstand und Verfolgung im Burgenland 1934-1945. Wien 1983. S. 254)
Wenig später wurde die Kriminalstelle in Eisenstadt damit beauftragt, über die Beschwerdebriefschreiber Ermittlungen anzustellen. Franz Horvath wurde am 20. Juni verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau deportiert, wo er noch im Oktober 1939 starb.
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