Neben Wetterkapriolen, Schadpilze, Unkräuter usw. zählten auch Vögel zu den Faktoren, die der Landwirtschaft immer wieder großen Schaden zufügten. Ein Bericht des Gendarmeriepostens von Mogersdorf aus dem Jahr 1923 soll diese Plage verdeutlichen.
„Die namentlich in der hiesigen Gegend in grösserer Zahl vorkommenden Krähen und Elstern sind für die Landwirte eine wahre Landplage. Auf den frisch besäten Feldern sieht man zu Hunderte von Krähen, die die der Erde anvertrauten Körner wieder ausscharren und verzehren. Um diesen Übelstand abzuhelfen, sind die Landwirte gezwungen, namentlich die Kukuruzkörner vor der Aussaat mit Teer zu vermengen, was die Krähen und Elstern verschmähen. Aber schon die kaum aus der Erde hervorspriessenden jungen Triebe der Maiskörner bilden diesen Schädlingen einen willkommenen Leckerbissen und werden von ihnen samt den Körnern aus dem Boden gezogen und verzehrt.
Weiters bilden die kaum aus den Eiern geschlüpften Jungen von Hühnern, Enten, Gänsen u.s.w. eine nicht zu verschmähende Speise für die Vögel. Viel Hunderte von diesen aufgezählten Jungen fallen der Fressgier dieser Schädlinge alljährlich zum Opfer.
Die in dieser Hinsicht von Gefertigten bei den Jägern gemachte Anregung zur Abschiessung dieser Schädlinge wurde von diesen nicht gebilligt, da sie die Einwendung erhoben, die Vögel nicht verwerten zu können und infolge der Auslagen für die für diesen Zweck verschossenen Patronen nur Schaden haben. Diese ganz begreifliche Ansicht der Jäger führt zu einer ungeheuren Vermehrung dieser Schädlinge, denen die Landwirtschaft hilflos ausgesetzt ist.
Dem wäre nach Ansicht des Gefertigten nur dann abzuhelfen, wenn die Behörde für jeden derart erlegten Schädling, wobei nur der Schnabel vorzuweisen sei, den Jägern als Ersatz für Patronenauslagen ein Schussgeld auszahlen würde.“
(BLA Lage- und Tätigkeitsbericht. Bezirk Jennersdorf 1923. April 1927)
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