In Spanien putschten die Faschisten gegen die gewählte republikanische Regierung und es kam von 1936 bis 1939 zu einem Bürgerkrieg, zu einem Bürgerkrieg, der zudem auch ein Stellvertreterkrieg war. Eine kleine Gruppe von 24 jungen Burgenländern machte sich 1936 und 1937 auf, um in Spanien gegen den Faschismus zu kämpfen.

Dachau

Franz Schreiber (stehend rechts) bei seiner Befreiung im KZ Dachau 1945. (© Sammlung Zinner, Steinbrunn)

Einer dieser Burgenländer war Franz Schreiber aus Kleinwarasdorf, der mit seinem Freund Kalman Nogall aus seiner Heimatgemeinde und Ferry Horvath aus Nikitsch nach Spanien aufbrach. In seinem Memoiren beschreibt er die Fahrt: „[…] Wir mussten daher einzeln, auf verschiedenen Treffpunkten mit dem Komitee für  die Werbung von Freiwilligen für die Spanische Republik in Kontakt treten Anlaufadressen und Losungsworte mussten im Kopf behalten werden. Irgendwelche Notizen darüber waren aus Sicherheitsgründen i nicht zugelassen. Am 9 Oktober 1937 ging dann die Reise vom Westbahnhof weg über die Schweiz nach Paris. Ein bestimmtes Unsicherheitsgefühl, wenn es auch nicht ausgesprochen wurde hatten wir im Inneren. Die erste Reise ins Ausland, 3 neue Reisepässe mit dem Beruf Landarbeiter, dazu noch eine Retourfahrkarte, Reiseziel Pariser Weltausstellung. […] Vor der Schweizer Grenze wurden unsere Pässe von den Grenzorganen abgenommen, der erste Ausruf des Beamten lautete: Ach, wiederum 3 Stierkämpfer. Ich wette um jeden Preis sagte er, dass Eure Reise nach Spanien geht. Unsere Ausreden hätten uns höchstwahrscheinlich nichts genützt, wenn nicht, bei unserer Reisegesellschaft ein ungarischer Geschäftsmann gewesen wäre, der sich für uns einsetzte und uns als seine Freunde ausgab. Die Fahrt über die Schweiz stand nun für uns offen. […] Tags darauf ging schon die Reise mit einer größeren Gruppe Freiwilliger durch Frankreich, Richtung spanische Grenze. Wir mussten uns nämlich nachts, auf Umwegen, sozusagen hinüberschmuggeln lassen. Frühmorgens erreichten wir endlich spanischen Boden. Frei aufatmend marschierten wir in die Grenzstadt Figueras. In der Festung der Stadt war die erste Sammelstelle der Internationalen Brigaden. Dann ging es weiter über Barcelona und Valencia nach Albacete, der Zentrale der Internationalen Brigaden. […]“
(Brettl Herbert: Antifaschisten, Abenteurer und Andere unter „Spaniens Himmel“ – Die burgenländischen Spanienkämpfer)