Nach einer Serie von nationalsozialistischen Terroranschlägen wurde die NSDAP im Juni 1933 in Österreich verboten. Aus diesem Grund wurde am 9. November 1933 den acht nationalsozialistischen Gemeinderäten, die zuvor dem Landbund angehörten und danach zur NSDAP wechselten, ihr Mandat aberkannt und der Mörbischer Gemeinderat aufgelöst. Das christlich-soziale und katholische Wochenblatt „Burgenländische Heimat“ berichtet am 2. Dezember 1933 über die Situation und weist selbstgefällig darauf hin, dass das „NS-Fieber“ besonders die evangelischen Bewohner infiziert habe:
Mörbisch„Auflösung der Gemeindevorstehung. Schließlich und endlich beginnt auch unsere Landesregierung den Schutt in unserer Gemeindevertretung aufzuräumen, da sich die hiesige Gemeindevertretung notwendigerweise aufgelöst hat. Der Gemeinderat bestand aus 8 Landbündler, 4 Sozialdemokraten und 3 Christlichsozialen. Infolge hakenkreuzlerischer Giftmischerei verloren die Landbündler und ein als christlichsozial gewählter Gemeinderat ihr patriotisches Denken, was beinahe bei jedem politischen Windstoß geschieht und wählten vor Monaten Hitler zum Ehrenbürger. Da schon früher eine einseitige und jetzt besonders eine fortsetzende Mißwirtschaft eintrat und der fremdländische Hitlergeist das Denken und Handeln unserer meisten evang. Mitbürger ganz verwirrte, so wurde doch endlich ein Regierungskommissär eingesetzt, und zwar der hiesige Feuerwehrkommandant Tobias Halwax, der einzige Landbündler, der allen Lockungen widerstand und mannhaft seiner Gesinnung treu blieb. Hoffentlich findet er eine Arznei oder einen Impfstoff, um die Hitlerseuche zu bekämpfen, wenn nicht, soll er die fiebernden Hitlerköpfe mit einer Dusche aus der Feuerspritze behandeln lassen. Vielleicht kommen dann die meisten zur Erkenntnis, daß wir Österreicher und Christen sind.” (Artinger Heribert, Chronik der Freistadt Rust. S. 165)