1953 wurde der Sozialdemokrat Hans Bögl zum Kulturreferenten des Burgenlandes bestellt. Das hatte eine neue Umsetzung der sozialistischen Kulturpolitik zur Folge. Franz Probst, Sekretär von Hans Bögl, vertrat in der „Burgenländischen Freiheit“ die Ansicht, dass der Film sowie Jazz und Schundromane nur die kostbare Freizeit des Arbeiters stehlen und von der Vergnügungsindustrie eine Gefahr für die Arbeiterschaft ausgehe:
„[…] Hatten die Zwingherren der Fabriken bis jetzt die Arbeitszeiten des Arbeiters diktiert, so gingen sie nun daran, seine Freizeit auszufüllen und sie zu beeinflussen. Dies gelang ihnen in großem Ausmaß. […] Bücher lesen? Warum denn? Man hat ja die viel interessantere und vielseitigere Zeitung. Ins Theater gehen? Warum denn? Ist denn das Kino nicht weltweiteres Volkstheater? Konzerte besuchen? Ja, warum hat man denn einen Radioapparat, der jede Musik produziert, die man sich wünscht. So kauft man um ein paar Groschen billige Träume, stillt die kleinen und großen Sehnsüchte, für die unsere Oberfläche lebt, und freut sich, daß [sic] man es herrlich weit gebracht hat. Ja, es ist viel zu bequem: man vergißt [sic] sogar die Zensur dieser ‚Kultur‛ durch den Kapitalismus, daß [sic] die k. u. k. Kaiser-Schmarren in den Kinos (…) nichts anderes sind als Lüge und Scheinwelt, eine neue Form der Diktatur des Kapitalismus. Wir werden zu den Anfängen unserer Bewegung zurückkehren müssen, um den Gefahren, die uns von der Vergnügungsindustrie drohen, zu entgehen und um den Arbeiter auch die Freiheit zu erkämpfen. […]“
(Burgenländischen Freiheit Nr. 11 vom 13. März 1955, S. 1)
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