Verbot des Doppeljochs
Jahrhundertelang war das Doppeljoch bei Kuh- und Ochsengespannen in der burgenländischen Landwirtschaft von großer Bedeutung. Plötzlich wurde das Land mit neuen „Tendenzen“ konfrontiert.
Jahrhundertelang war das Doppeljoch bei Kuh- und Ochsengespannen in der burgenländischen Landwirtschaft von großer Bedeutung. Plötzlich wurde das Land mit neuen „Tendenzen“ konfrontiert.
Aufzeichnungen des Pfarrers Jukovits: „1873: Traf ein großes Mißgeschick diese Gegend, besonders aber Apetlon. Schon vorhergehenden Herbst war das Überhandnehmen der Feldmäuse bemerkbar, denn sie machten in dem Kukuruz sehr viel Schaden.
Mit der Angliederung des Burgenlandes an Österreich wurde eine neue Grenze zwischen Ungarn und Österreich gezogen. Diese zerschnitt einen gemeinsamen Lebensraum, der zuvor über Jahrhunderte zusammengehört hatte.
Die Reblausinvasion breitete sich rasant aus und in Folge kam es im Weinbau zu dramatischen Verwüstungen. Diese hatten katastrophale Folgen für die burgenländischen Winzer.
In den 1860er Jahren wurde aus Nordamerika der Schädling Viteus vitifoliae, besser unter dem Namen Reblaus bekannt, nach Europa eingeschleppt. 1872 trat die Reblaus erstmals im Gebiet des heutigen Burgenlandes auf.
Eine Zirkularverordnung von 1784 unter Kaiser Joseph II., mit der jedermann die Erlaubnis erhielt, selbst hergestellte Lebensmittel, Wein und Obstmost jederzeit zu verkaufen und auszuschenken, gilt als Geburtsstunde der Schenkhäuser/Heurigen in Österreich.
In den Weinbaudörfern des Burgenlandes übte der Weingartenhüter (Hiata) eine wichtige Funktion aus. Vor und während der Lese bewachte er die Weingärten und brachte Diebe zur Anzeige.
In der sozialen Hierarchie befanden sich die Hirten/Halter am unteren Ende. Die Armut der Hirten brachte es mit sich, dass ihre Kinder schon sehr früh eine Arbeit annehmen mussten. Ein sozialer Aufstieg war damit kaum möglich. Die Entlohnung der Hirten erfolgte durch die Urbarialgemeinde.
Bis in die späten 1950er Jahre begaben sich tausende Südburgenländer, Männer, Frauen und manchmal auch Kinder, vom Frühjahr bis zum Herbst als landwirtschaftliche Arbeiter auf die Meierhöfe im Nordburgenland oder Niederösterreich.
Ziel der NS-Landwirtschaftspolitik war die Autarkie, um die Versorgung der Bevölkerung auch weiterhin garantieren zu können.