Im Sommer 1989 nützten tausende DDR-Bürger die offene Grenze zwischen Ungarn und Österreich, um in den Westen zu flüchten. Erste Anlaufpunkte waren die burgenländischen Grenzgemeinden, in denen sie Aufnahme fanden. So wurden auch im Pfarrheim in Deutschkreutz DDR-Flüchtlinge aufgenommen und betreut. Ihr Frühstück nahmen sie im gegenüberliegenden Gasthaus „Kirchenwirt“ ein. Dort hatten sie auch die Möglichkeit, sich im Gästebuch des Gasthauses einzutragen. Eindrucksvoll schildern sie ihre Glücksgefühle über die erlangte Freiheit und die Hilfsbereitschaft:
„21. August 1989. Nach langem schwerem Kampf an der Grenze, sind wir nun endlich gesund in Österreich angekommen. Wir wurden von allen Frauen so lieb aufgenommen, etwas was wir uns gar nicht vorstellen konnten. Als wir geduscht hatten und frische Kleidung anhatten fühlten wir uns endlich frei. Wir danken allen nochmal recht herzlich für die Aufnahme sowie für Speis und Trank. Thomas und Birgit G., Andreas W. Wir werden Euch nie vergessen!“
„22. August 1989. Endlich sind wir frei! Nach stundenlangen Warten, Entbehrungen und Ungewißheit haben wir es Dank den Bewohnern von Deutschkreutz geschafft, endlich ein Mensch zu sein. Wir hätten es nicht geglaubt, daß es solche freundliche, nette und offenherzige Menschen gibt. Wir danken nochmals in aller Form. Steffen O., Torsten Z. Friedrich W.“
„22. August 1989. Nach unserer langen Fluchtreise vom 16.8. – 21.8. sind wir glücklich und sehr dankbar über den freundlichen Empfang und die große Hilfe die wir von Deutschkreutz bekommen haben. Wir werden Euch nie vergessen! Lydia P., Marco P., Uwe G., Michael S, Ute S.”
(Burgenländisches Landesmuseum. Sammlung)
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