Nach den Pariser Friedensbestimmungen musste Österreich einerseits den Verlust Südtirols hinnehmen und konnte andererseits den Erwerb des Burgenlandes vermerken. So manch einer verknüpfte diese beiden Fälle und zog daraus seine Schlüsse.
So unter anderem auch Georg Lukas, Hochschulprofessor der Universität Graz. Er meinte über die geopolitische Verankerung des neuen Bundeslandes Burgenland im deutschen Volksraum, dass die Bewohner des Landes keine Ungarn, sondern „echte Deutsche“, die „auf einem Boden“ siedeln würden, der „seit mehr als tausend Jahren deutsch ist wie Südtirol. „Schmerzt uns dessen Verlust nicht zuletzt deshalb so sehr, weil dort allein der Deutsche auf angestammtem Volksboden die Schönheit und Annehmlichkeit der Landschaft, des Klimas und Pflanzenkleides des einzigen deutschen Sonnenlandes auf der Mittagseite der Alpen genießen kann, so haben wir im Burgenlandes das einzige Stück orientalisch angehauchten deutschen Volksbodens auf der Morgenseite unseres mitteleuropäischen Wohnraumes vor uns. Es bietet anderes als die ja noch weiter östlich vorgeschobenen Ostmarken.“
(Krenn Martin: „… in weite, bisher davon unberührte Kreise“. Studien zur burgenländischen Kulturpolitik I. 1921-1938. In: Burgenländische Forschungen 106. Eisenstadt 2015.
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