Nur kurz währte die Hoffnung, sowohl auf ungarischer als auch auf österreichischer Seite, dass sich nach dem Tauwetter Mitte der 1950er Jahre die Grenze wieder öffnen werde. Im Gegenteil, nach der Niederschlagung des Aufstandes 1956 begann man in Ungarn mit einer abermaligen Errichtung des „Eisernen Vorhanges“. Dieser wurde noch dichter und massiver hochgezogen.
GrenzeAuszüge aus der Chronik des Gendarmerieposten Eisenberg:

  1. Juni 1957: Die Wiedererrichtung des Grenzzaunes wurde im hierortigen Überwachungsrayon abgeschlossen. Der sogenannte Eiserne Vorhang hat sich somit neuerlich über unser Nachbarland gesenkt.
  2. Juni 1957: Im Grenzgebiet bei Deutsch Schützen haben etwa 300 ungarische Soldaten mit der Verlegung der Minen beim Stacheldrahtverhau begonnen.
  3. Juni 1957: Beendigung des Verlegens der Minen im Stacheldrahtverhau im hierortigen Grenzgebiet. Somit ist hier die Staatsgrenze mit einem doppelten Stacheldrahtverhau und einen Minengürtel von drei bis vier Reihen versehen. Die Ungarn können daher nicht nach Österreich flüchten.
  4. Oktober 1958: Wachturm und Flusssperren – Errichtung: Im Grenzgebiet bei Deutsch Schützen wurde von den Ungarn an Stelle eines Wachturmes aus Holz ein solcher aus Eisen von etwa 25 Meter Höhe errichtet. Ferner wurde von den Ungarn quer über den Pinkafluß eine Flusssperre aus zwei kippbaren Eisengittertoren errichtet.
    (Wolfgang Bachkönig, Heimat, warum musste ich dich verlassen?“ Munderfing 2016, S. 48)