Im Herbst 1940 errichten die NS- Behörden des Romaanhaltelager Lackenbach. Die Lebensbedingungen im Lager sind katastrophal. Im Herbst 1941 bricht eine Flecktyphusepidemie aus. Zur selben Zeit beginnen die Behörden die Roma in das Ghetto Litzmannstadt/Lodz zu deportieren. Niemand der 5.000 Deportierten wird das Ghetto bzw. das Vernichtungslager Chelmno/Kulmhof überleben.
Aus dem Lagertagebuch Lackenbach:
Dienstag, 4. November 1941
Stand: 1629 Zig.,
Besondere Vorfälle:
„Von Kripo Linz trafen heute früh 301 Zigeuner ein, die zur Evakuierung nach Litzmannstadt bestimmt sind; dieselben wurden ins Lager eingewiesen und erhielten die L.Nr. 2541-2848; 7 Personen davon wurden wegen arischer Abstammung zurückgeschickt.
Heute Morgen ging der erste Transport von 1000 Zigeunern nach Litzmannstadt ab; der Abtransport vom Lager erfolgt mit Lastautos nach Mattersburg, wo die Einwaggonierung stattfand. Reg. Direktor Kapphengst, Ob.Reg.R. Zaucke und Pokorny trafen zu einer Besprechung im Lager ein, ebenso Landrat Scheurle.
L.Nr. 1854 Ujary Johann (19.2.1940) gestorben um 6 h früh
L.Nr. 1270 Karoly Gottfried (19.8.27) gestorben um 13 h
L.Nr. 1656 Berger Johann (19.8.27) gestorben um 11h48
Beerdigung der L.Nr. 1761 Prache Johann und L.Nr. 1641 Pfeiffer Brigitta
(Quelle: DOEW Wien Nr. 11.340, Lagertagebuch Lackenbach)
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