Der Traum einer schier unbegrenzten Mobilität ging ab den 1950er Jahren für viele Burgenländer zunehmend in Erfüllung. Motorräder und in späterer Zeit Autos wurden immer öfter zum Stolz der Besitzer. Die Straßenverhältnisse waren zumeist für die beginnende Motorisierungswelle und den „Geschwindigkeitsrausch“ der Verkehrsteilnehmer noch nicht geeignet. Ebenso bestand eine geringe Vertrautheit mit den neuen Verkehrsmitteln, sodass es zu zahlreichen Unfällen und Opfern kam.
Die BF berichtet so im Feber 1973:
„Der Tod auf den Straßen schlägt immer unbarmherziger zu: Im abgelaufenen Jahr starben auf den Straßen des Burgenlandes nicht weniger als 144 Menschen. Diese erschreckend hohe Zahl an Verkehrsopfern müßte doch alle Kraftfahrer aufrütteln, ihnen ihre große Verantwortung deutlich ins Bewußtsein rücken und die Geißel der Motorisierung eindämmen helfen. Doch die Statistik spricht leider eine andere Sprache: Während 1970 86 Todesopfer zu beklagen waren, mußten 1971 bereits 110 Menschen auf Burgenlands Straßen verbluten und ein Jahr später (1972) forderte die moderne Seuche unserer Zeit schon 144 Tote. Dabei ist besonders hervorzuheben, daß die Zahl der Todesopfer jährlich um 30 Prozent zunahm, während die Zahl der Personenkraftwagen in diesem Zeitraum pro Jahr nur um zirka 10 Prozent angestiegen ist. Die Unfallquote läuft also der Vermehrung der Kraftfahrzeuge weit voraus.“
(BF, 21. Feber 1973, S. 20)
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