Im August 1899 wurde die Bahnlinie im Stremtal eröffnet, die die Stadt Güssing mit der Stadt Körmend und ab 1909 mit der Hauptbahn in Szombathely verband. Die Bahnlinie diente vor allem dem Holztransport, wobei Bau- und Sägeholz nach Ungarn geliefert wurden. Ebenso waren einzelne Waldbahnen an das Streckennetz angebunden. Eine Verbindung mit dem Schienennetz auf österreichischem Staatsgebiet bestand nicht. Mit Kriegsende 1945 wurde der Bahnbetrieb eingestellt und nach der Errichtung des Eisernen Vorhanges war mit einer Wiederaufnahme das Bahnbetriebes nicht mehr zu rechnen. Der Bezirk Güssing ist seitdem der einzige politische Bezirk in Österreich ohne Bahnanbindung. Als 1962 die Bahngleise demontiert wurden, führte dies zu Unmut in der Bevölkerung. Die „Burgenländische Gemeinschaft“ berichtet darüber:
„Bahnlinie Güssing – Strem wird abgetragen. Die Bahnlinie Güssing-Strem-Landesgrenze hat aufgehört zu existieren. Trotz Einspruches der Bevölkerung haben die Österreichischen Bundesbahnen das Schienenmaterial samt Weichen und Kleineisenzug einem niederösterreichischen Kaufmann zu einem Preis von 450.000 Schilling verkauft.
Überraschend wurde mit der Abtragung der Gleisanlagen am 7. März am Bahnhof in Güssing begonnen. Der Käufer will unter Einsatz von 20 bis 30 Arbeitern so rasch als nur möglich mit den Arbeiten fertig werden. Seit 8. März laufen die Abtragungsarbeiten ab Bahnhof Strem in Richtung Güssing. Man hat für diese Zwecke von den umliegenden Gemeinden alle verfügbaren Arbeitskräfte eingesetzt.“ (Burgenländische Gemeinschaft 1961, Ausgabe 3-4, S. 3)
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