Die burgenländische Landesregierung beschloss 1961, anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Angliederung des Burgenlandes an Österreich, Personen, die durch ihr Wirken sich besondere Verdienste für das Burgenland erworben hatten, mit einem Ehrenzeichen des Landes auszuzeichnen. Unter anderen machten sich die Verantwortlichen daran, die Gendarmen, Zollbediensteten und Beamten aus ganz Österreich, die bei der „Landnahme“ 1921 beteiligt waren, ausfindig zu machen, um diese zu ehren. Eine dieser Personen war Franz Rabl aus Wels, welcher den Landeshauptmann aus diesem Anlass einen Brief schrieb:
„Geschätzter Landeshauptmann!
In Erinnerung an das Jahr 1921, genau am 25. November um 9 Uhr 30 überschritten wir eine größere Vorabtlg. vom Oberösterreichischen Alpenjäger-Regiment Nr. 8 die alte Grenze zwischen Lungitz und Oberwart. […]
Lt. Friedensvertrag durften wir nur um diese bereits angegebene Uhrzeit die Grenze überschreiten! Es ging durch einen sehr langen Wald, wir erreichten dann Oberwart, unser Brigadier hielt eine der Feier dieses Tages ziemende Ansprache, an das Volk und uns Soldaten! Wegen Platzmangel mußten wir in St. Martin nächtigen. Nächsten Tag ging es bei heftigem Schneetreiben über Eisenzicken, Großpetersdorf nach Bingova (Burg) wo wir wieder Quartier bezogen! Als Vortrupp und Quartiermacher zogen wir in das von den Rebellen geräumte frühere Rohonz (Rechnitz) in das Alte Schloß Thissen ein! Verblieben bis 22. Februar 1922 und kehrten dann wieder in unsere Garnison Wels zurück. Herr Landeshauptmann dürfen stolz sein auf dieses schöne und fruchtbare Land! Als einer der noch wenig lebenden Teilnehmer an diesen 40. jährigen Jubiläums, freut es mich, zwar nicht als begüteter, im stillen daran teilzunehmen und erleben zu dürfen! […] Meine besten Wünsche zu diesen Jubiläumsjahr, Ihren schönen Lande Glück und Wohlstand, ihren pers. Herr Landeshauptmann dauernde Gesundheit und Wohlergehen wünschend Grüßt Hochachtungsvoll Franz Rabl, Wels“
(BLA. LAD/1-151-1963 – Dank an Herrn Dieter Hauser vom burgenländischen Landesarchiv für den Hinweis)
Hinterlasse einen Kommentar