Der Fremdenverkehr verändert die gesellschaftliche und wirtschaftliche Struktur eines Landes grundlegend. Auch die Infrastruktur wird zumeist den Anforderungen angepasst wie beispielsweise im Kurort Bad Tatzmannsdorf, der 1956 bereits auf moderne Kommunikationsmittel setzte.
So schrieb der Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Bad Tatzmannsdorf an die „Österreichische Postverwaltung“ am 15. Jänner 1956:
„Sehr geehrter Herr Generalpostdirektor!
Die Gemeindeverwaltung und die Kurkommission von Bad Tatzmannsdorf hat den Fremdenverkehrsverein von Bad Tatzmannsdorf beauftragt, mit dem Anliegen an die österreichische Postverwaltung heranzutreten und dem hiesigen Postamte Bad Tatzmannsdorf ein – TELEFAX – Gerät zur Aufstellung zu bringen.
Der Kurort Bad Tatzmannsdorf ist das Fremdenverkehrszentrum des Burgenlandes und steht mit über 40.000 Nächtigungen in der Saison an der Spitze des Burgenländischen Fremdenverkehrs, davon sind viele ausländische Kurorte gemeldet.
Die letzte Kursaison brachte uns Überseegäste aus Indien, Pakistan, sowie aus Schweden, Norwegen und Türkei. Gerade für diese Devisenbringer wäre es für Österreichs Fremdenverkehr sehr empfehlenswert, wenn die Postdirektion unseren Gästen entgegenkommen würde, durch Aufstellung eines solchen „Telegrammfunkgerätes“. Es wäre eine gute Propaganda für Österreich, das Burgenland und insbesondere für das aufstrebende Bad Tatzmannsdorf, wenn Kurgäste aus Persien, Israel oder der Türkei ihre Telegramme in ihren gewohnten Schriftzeichen aufgeben.“
(BLA, XII/6-41-1956)
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