Eine Karriere beim Militär erschien so manchem jungen Mann als Möglichkeit, eine gesicherte Existenz aufzubauen. Der Aufstieg des einfachen Soldaten hing jedoch nicht immer von seinen Fähigkeiten ab.
Ein Brief des Alois Koller, der in Szombathely bereits zwei Jahre Dienstzeit hinter sich gebracht hatte, vom 10. Juli 1912 an seine Eltern in Pinkafeld soll dies verdeutlichen:
„Liebe Eltern
Heute kommen wir wiederum zur Rede über die Ribisel für Herrn feldwebel, er fragt mich ob er darauf rechnen kann, und hab Ihm es schon einmal versprochen, da möchte ich Sie ersuchen wenn´s Reif sind, mir senden, /Liebe Mutter/ müssen Sie halt einmal ein Samstag Nachmittag aufopfern für mich damit Sie es pflügen, (heut fragte ich Ihm wie viel er circa braucht/ sagte er mir circa 8 bis 10 kg/ also liebe Mutter ich trau mich ohnehin um diese Mühe kaum bitten, also liebe ich bitte Sie von Herzen um mir diese Bitte nicht abschlagen, da jetzt schon wiederum bald die Beförderung kommt, es geht nicht nur mir so/ auch von Schranz Gyula hat er auch etwa 6-8 kg Preiselbeere verlangt und diese müssen sie es kaufen Also Liebe Mutter/ ich bitte Sie nochmals mir die Bitte nicht abschlagen den da wäre ich sehr blamiert.“
(Aus: Piff Hans H.: Von Pinkafö nach Pinkafeld. Ein lokalhistorischer Spaziergang. Pinkafeld 2013)
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