Große Gänseherden auf den Dorfstraßen gehörten lange Zeit zum typischen Bild des Burgenlandes. Doch in diesem Zusammenhang gab es auch Konflikte, wie ein Bericht der Gemeindeverwaltung Halbturn zeigt.
Der Bürgermeister von Halbturn an Herrn Andreas G. am 24. Jänner 1955:
„Trotz wiederholter Aufforderung, den auf der Straße herumlaufenden Gänsen die Flügel zu stutzen sind zwei Ihnen gehörige Gänse mit nichtgestutzten Flügeln angetroffen und in Gewahrsam genommen worden. Bei der Abholung der Gänse wurde Ihrer Tochter eröffnet, dass laut Gemeinderatsbeschluss Nr. 57 von 14.12.1954 pro Gans zehn Schilling zu bezahlen sind.
Nachdem Ihrer Tochter die Strafe angenommen und zugesichert hat, den Betrag am nächsten Tag zu bezahlen, wurden ihr die Gänse ausgefolgt. Da die Ordnungsstrafe bis heute noch nicht hier eingelangt ist werden Sie aufgefordert, innerhalb von 24 Stunden den Betrag von zwanzig Schilling in die Gemeindekasse einzuzahlen widrigenfalls dieser im Exekutionswege eingetrieben werden müsste.“
Der Bürgermeister
(Quelle: Gemeindearchiv Halbturn 96/1955)
Hinterlasse einen Kommentar