Mit dem Einmarsch der Roten Armee wurde der Schulbetrieb in den burgenländischen Gemeinden, der auch zuvor meist wegen Fliegeralarm und Lehrermangel nur eingeschränkt abgehalten werden konnte, vollkommen eingestellt. Durch die prekäre Sicherheitslage blieben die Schulen ab April geschlossen. Ab September 1945, vereinzelt auch schon zuvor, begann man mit einem notdürftigen Schulbetrieb. Die Probleme waren aber vielfältig. Es fehlte an Lehrpersonal, das zum Militär eingezogen worden oder geflohen war, und insbesondere an Einrichtungsgegenständen bzw. Lehrmaterial, das vielfach zerstört oder verschleppt worden war. Zwei Jahre danach waren die Probleme teilweise behoben und einem regulären Schulbetrieb stand nichts mehr im Wege, wie das Beispiel Henndorf im Bezirk Jennersdorf zeigt:
„Mit Heften sind bis auf weiteres alle Schüler versorgt. Doch wird allgemein über das schlechte Papier geklagt, dass die Tinte zerfließt. Ebenso wird das enge Liniensystem als lästig empfunden. Die 1.-3. Schulstufe ist mit Lesebüchern versorgt, für die 4.- 5. Schulstufe sind dieselben versprochen. Für die 6.-8. Schulstufe sind Ermangelung eines Lesebuches „Junges Volk“ und „Heimat und Welt“ gedacht. Anschauungsbilder wie „Werdegang der Wolle“, „Die Biene“ und 18 Pilzmodelle sind bereits eingelangt. Turngeräte sind überhaupt nicht vorhanden.“
(Burgenländisches Landesarchiv. BH Jennersdorf. Schulangelegenheiten, 1947)
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