Im Oktober 1942 wurde der 41-jährige Landwirt Anton Lang aus Apetlon zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Nach seiner Ausbildungszeit in Hainburg an der Donau kam er im Februar 1943 zur Partisanenbekämpfung in das von Deutschland besetzte Russland. Im September 1944 wurde er nach Italien versetzt, wo er in den letzten Kriegstagen, am 27. April 1945, den Tod fand. Während seines Kriegseinsatzes schrieb er hunderte von Briefen an seine Familie. In diesen berichtete er über sein Wohlbefinden und seine Erlebnisse oder fragte nach den Ereignissen in seinem Dorf und nach seiner Familie. In den Briefen finden sich auch Gedanken über den Kriegsverlauf, über den Sinn des Krieges und das Verantwortungsbewusstsein.
So schreibt er in einem Brief vom 18. Feber 1945:
„Meine Lieben![…] Also sehr rasch geht es dem Ende zu gerade so wie ich schon immer sagte. Nur soll es euch meine Lieben nicht betreffen. Ich gebe euch Heute zum letztenmal den guten Rat, wenn es soweit kommen sollte, bleibt ja nicht zuhause. Wenn der Russe das alles zurückzahlt, was die Deutschen in Russland gemacht haben, dann wehe uns allen. Glaubt mir. Ich habe euch so manches erzählt von dort, aber nicht alles. […]“
(Sammlung Szalay, Apetlon)
Anton sagt: “War der Deutsche in Russland gemacht haben” Wie soll ich das lesen? Meint er auch Österreich? Oder sah er sich gezwungen, Dienst zu nehmen?
Österreich war ab März 1938 ein Teil des Deutschen Reiches und somit war “Anton” zu dieser Zeit auch Deutscher!