Zur Ehrung von Adolf Hitler wurden, in Anlehnung an die Pflanzung von „Luther-Eichen“ bzw. „Bismarck-Eichen“, in zahlreichen deutschen Städten und Dörfern sogenannte „Hitler-Eichen“, ein Symbol für das propagierte 1000-jährige Bestehen des NS-Reiches, gepflanzt. Nach der Machtübernahme geschah dies auch zumeist in vielen burgenländischen Orten an zentralen Plätzen am Geburtstag von Adolf Hitler (20. April. 1938), wie die Zeitungsberichte zeigen:
„Minihof-Liebau. Am Vortage des Geburtstages des Führers versammelten sich die NS-Formationen des Ortes sowie zahlreiche Teilnehmer aus der hiesigen Bevölkerung und begaben sich zum Kriegerdenkmal. Dort erfolgte die Pflanzung einer Hitler-Eiche. Sturmführer Karl Katzbeck hielt eine eindrucksvolle Rede, die er mit einem dreifachen „Sieg-Heil“ auf den Führer beendete. Hierauf wurde die Eiche vom Bürgermeister Johann Jauk in die Obhut der Gemeinde übernommen.“
„Lockenhaus. Am 20. April nachmittags wurde hier zum Geburtstag des Führers eine Huldigungsfeier veranstaltet. Die HJ pflanzte auf dem hauptplatze zur Erinnerung an diesen historischen Tag eine Hitler-Eiche. Bei einer Kundgebung nahmen ca. 250 Personen teil.“
„Sulz. Die deutschen Volksgenossen der Gemeinde Sulz beschlossen, als sichtbares Zeichen ihres freudigen Bekenntnisses ob der grossen Tat unseres grössten Sohnes der Ostmark die Pflanzung einer Eiche, den Kindern und Kindeskindern zur Erinnerung an dies historische Stunden. […]“
„Stegersbach. Am 19. April abends veranstaltete die Kreisleitung Güssing anlässlich des Geburtstages des Führers einen Fackelzug in Stegersbach. An dieser nahmen ca. 700 Personen teil. Kreisleiter Karl Popofsits hielt auf dem Hauptplatze eine Rede. Am 20. April nachmittags marschierten ca. 300 Personen vom Sportplatz auf den Hauptplatz, wo eine Hitler-Eiche gesetzt wurde. Lehrer Alexander Pradl und Lehrer Eugen Halvax sprachen über die Bedeutung des Tages. Mit dem Vorbeimarsch beim Kriegerdenkmal fand die Feier ihren Abschluss. Laut Gemeinderatsbeschluss wurde der Hauptplatz auf „Adolf-Hitler-Platz“ umbenannt“
„Heiligenkreuz i. L. Anlässlich des Geburtstages des Führers wurden am 20. April nachmittags von der Ortsleitung der NSDAP im Gasthause Medl 60 arme Kinder mit einer Jause, bestehend aus Kakao und Kuchen, bewirtet. Durchführung und Anordnung hatte die hiesige Frauenschaft der NSDAP übernommen. Am gleichen Tag wurde hier auf dem Adolf-Hitler-Platz im Beisein aller NS-Formationen und der Bevölkerung eine Erinnerungseiche gepflanzt. Bürgermeister Karl Wollinger hielt eine zündende Ansprache. […]“
„Halbturn und Mönchhof“. Am 19. April abends wurde in beiden Gemeinden Fackelzüge veranstaltet und zahlreiche Höhenfeuer abgebrannt. Am 20. April nachmittags wurde in Halbturn vor dem Kriegerdenkmal eine Hitler-Eiche gepflanzt. Ein Zollwachbeamter aus dem Reiche hielt eine Ansprache. Der Gesangsverein von Halbturn brachte einige Lieder zum Vortrage. Mit dem Absingen des Deutschland- und Horst Wessel-Liedes wurde die eindrucksvolle Feier beendet.“
(Güssinger Zeitung vom 1. Mai, 1938, S. 5-6)
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