Im Zusammenhang mit der Angliederung des Burgenlandes an Österreich wurden Bad Tatzmannsdorf, Sauerbunn und Kobersdorf als Fremdenverkehrsorte bezeichnet. Die burgenländische Landesregierung begann daher recht bald mit der gezielten Förderung des Fremdenverkehrs. Dazu zählte auch, dass die Bevölkerung im Umgang mit Fremden geschult wurde. Auch die Schulen hatten ihren Beitrag zu leisten und es sollte im Unterricht den Schülern und Schülerinnen Grundsätze besonders eingeprägt werden, damit sich die Kinder auch „vor den ausländischen Sommergästen gut erzogen zeigen, damit diese sich während ihres Aufenthaltes wohlfühlen“.
Im Landesamtsblatt für Burgenland vom 17. Juni 1927 hieß es dazu:
1) Die Kinder sollen alle Erwachsene laut und freundlich auf ortsübliche Art grüßen (Grüß Gott!).
2) Über die wichtigen Fragen nach Ortsnamen, Entfernung der Bahnstation u. a. m. sollen die Schüler (innen) gut unterrichtet sein, damit sie klare Antworten geben können.
3) In der Nähe von Kirchen, Gasthöfen und Häusern, in denen Fremde wohnen, sollen keine lärmenden Spiele abgehalten werden.
4) Ruhebänke, Wegweiser, Telefon- und Telegraphenleitungen, Verkehrsmittel u. dgl. dürfen nicht beschädigt werden. Das Werfen mit Steinen und sonstigen Gegenständen auf Straßen und Gassen ist zu unterlassen.
(Quelle: Ute Bauer, Der burgenländische Fremdenverkehr zur Zeit der 1. Republik, Diss. Uni Wien 2002. S.42)
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